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Atypische Beschäftigung in Baden-Württemberg leicht rückläufig

1. Juni 2018 | Das Neueste, Gesellschaft

Rund jeder Vierte abhängig Beschäftigte steht nicht in einem Normalarbeitsverhältnis, Hauptgrund: Teilzeitarbeit

25 % der Kernerwerbstätigen in Baden-Württemberg waren 2016 atypisch beschäftigt, stellt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus fest. Im Zeitraum von 2012 bis 2016 ist die Zahl der atypisch beschäftigten Personen um gut 40 000 auf 1,17 Millionen (Mill.) angestiegen, ihr Anteil an den Kernerwerbstätigen ist jedoch von 26 % auf 25 % zurückgegangen. Die atypische Beschäftigung hat sich damit weniger dynamisch entwickelt, als die Erwerbstätigkeit insgesamt. In Gesamtdeutschland war ebenso ein Rückgang der atypischen Beschäftigung zu erkennen und zwar von 25 % 2012 auf 23 % im Jahr 2016.

Den größten Anteil der atypischen Beschäftigung macht Teilzeitarbeit mit regelmäßig maximal 20 Stunden pro Woche aus. Das sind in der Regel Arbeitsverträge mit einem Umfang von 50 % und weniger. Besonders bei Müttern findet Teilzeitarbeit in Baden-Württemberg auf eigenen Wunsch statt. Fast 9 von 10 in Teilzeit arbeitende Mütter mit Kindern unter 15 Jahren (2016 rund 426 000) gaben als Grund »persönliche oder familiäre Verpflichtungen« an; weniger als 3 % hingegen »Vollzeittätigkeit nicht zu finden«.

Besonders verbreitet ist Teilzeiterwerbstätigkeit bei Frauen mittleren Alters. Abhängig beschäftigte Frauen im Alter von 35 bis unter 45 Jahren, hatten 2016 zu 38 % eine regelmäßige Arbeitszeit von maximal 20 Stunden pro Woche. Die Teilzeit mit bis zu 20 Wochenstunden ist seit 2012 leicht (um 4 Prozentpunkte) zurückgegangen. Teilzeitjobs mit mehr als 20 Stunden pro Woche haben hingegen um 4 Prozentpunkte auf 19 % zugenommen.1 Die hohe Nachfrage nach Arbeitskraft sowie die bessere Verfügbarkeit von Betreuungsangeboten für Kinder dürften diese Entwicklung begünstigt haben.

Die Geschlechterunterschiede bei der Teilzeit verändern sich kaum. Im Jahr 2016 waren gut 2 % der Männer von 35 bis unter 45 Jahren in Teilzeit tätig. Seit 2012 hat sich der Teilzeitanteil um weniger als einen Prozentpunkt erhöht. Selbst von den wenigen Vätern mit Kindern unter 15 Jahren, die Teilzeit arbeiteten (2016 knapp 30 000), gaben nur weniger als die Hälfte an, dies aus »persönlichen oder familiären Gründen« zu tun.

Neben der Teilzeitbeschäftigung mit bis zu 20 Wochenstunden zählt auch die geringfügige Beschäftigung (darunter werden 450-Euro-Jobs, Ein-Euro-Jobs und kurzfristige Beschäftigungen unter drei Monaten zusammengefasst) zur atypischen Beschäftigung. Auch geringfügige Beschäftigung ist im Wesentlichen weiblich geprägt. 2016 waren 13 % der Frauen im Alter von 35 und unter 45 Jahren ausschließlich geringfügig beschäftigt. Bei den Männern waren mit 5 % vor allem die 55- bis unter 65-Jährigen überdurchschnittlich betroffen.

Ein weiterer Aspekt der atypischen Beschäftigung sind befristete Arbeitsverträge. Frauen waren davon 2016 mit rund 9 % etwas stärker betroffen als Männer (8 %). Die im Mikrozensus gemessenen Anteile schwanken zwischen den Jahren leicht, ohne dass ein Trend eindeutig erkennbar wäre. Auch gibt es keine auffälligen Unterschiede im Vergleich zu Gesamtdeutschland. Von befristeten Arbeitsverträgen sind junge Kernerwerbstätige von 15 bis unter 25 Jahren besonders betroffen (2016: Männer 22 %, Frauen 24 %).

Auch Arbeitsverträge mit Zeitarbeitsfirmen werden der atypischen Beschäftigung zugerechnet. Bei Zeitarbeitsfirmen waren 2016 knapp 3 % der Kernerwerbstätigen in Baden-Württemberg angestellt. Männer (3 %) hatten etwas häufiger einen Zeitarbeitsvertrag als Frauen (2 %). In Baden-Württemberg ist Zeitarbeit geringfügig weiter verbreitet als in Gesamtdeutschland. Dies dürfte einen Grund darin haben, dass Zeitarbeit im Verarbeitenden Gewerbe, das in Baden-Württemberg besonders stark ist, überdurchschnittlich häufig vorkommt (5 %). Neben den Geschlechtsunterschieden, lassen sich beim Umfang der atypischen Beschäftigung auch Unterschiede nach Nationalität nachweisen. Deutsche (23 %) sind davon wesentlich seltener betroffen als Ausländer, die aus Nicht-EU-Staaten kommen (39 %). Alle Formen der atypischen Beschäftigung sind unter Ausländern weiter verbreitet als unter der deutschen Bevölkerung.

1 Die Teilzeit mit über 20 Wochenstunden (substanzielle Teilzeit) gehört definitorisch nicht mehr zur atypischen Beschäftigung.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg

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