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Empathieberufe werden nicht durch künstliche Intelligenz ersetzt

17. Mai 2019 | Das Neueste, Gewerbe, Photo Gallery

Richard David Precht entwirft in seinem Vortrag im Bürgerzentrum Bruchsal die Vision einer digitalen Zukunft 

Begeisterte Zuhörer beim Vortrag von Richard David Precht (2. v. l.), darunter Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Vorsitzender der Sparkasse Kraichgau Norbert Grießhaber (l.) und Vorstandsmitglied Thomas Geiß (r.).

(zg) Vom Deutschen Medienkongress in Frankfurt über die Hannover Messe in den Kraichgau: Richard David Precht ist ein gefragter Redner und kam jetzt auf Einladung der Sparkasse Kraichgau nach Bruchsal. Der Philosoph und Bestseller-Autor sprach in seinem Vortrag über die Folgen der Digitalisierung. „Die digitale Revolution wird unsere Arbeitswelt radikal verändern“, ist sich Precht sicher. „Wie wir heute arbeiten, wird nur noch wenig damit zu tun haben, wie wir in zehn Jahren arbeiten werden. Mensch und Computer werden mehr denn je im Wettbewerb stehen.“ 
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt und unsere Gesellschaft seien viel gravierender als wir uns dies eingestehen würden. Auch Norbert Grießhaber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kraichgau, weiß: „Es geht bei der Digitalisierung um mehr als die Veränderung von Alltagsgewohnheiten. Wir sind immer erreichbar, messbar, sichtbar und in manchen Bereichen inzwischen auch ersetzbar. Die digitale Disruption ist in vollem Gang.“ 
Precht warnte davor, dass die Digitalisierung der Arbeitswelt Millionen Arbeitsplätze kosten könne. Auch der Fachkräftemangel würde weiter steigen und die sozialen Umlagesysteme etwa für die Rente seien bedroht. Gleichzeitig hätten topausgebildete IT-Kräfte in der Spitze, der hochrangige Dienstleistungssektor und das Handwerk Zukunft. Precht machte in seinem kurzweiligen Vortrag aber auch deutlich, dass nicht alles durch künstliche Intelligenz ersetzt werde. „Dort, wo noch Wert auf menschlichen Kontakt und Empathie gelegt wird, wird eine Maschine den Menschen nicht ersetzen“. Auch in 20 Jahren werde es noch Kindergärtner, Hausärzte und Lehrer geben. 
Precht wäre nicht Precht, wenn er den Gästen im vollbesetzen Bürgerzentrum nicht auch Lösungen vorschlagen würde: das bedingungslose Grundeinkommen. 1.500 Euro für jeden – finanziert durch eine Finanztransaktionssteuer. Da gleichzeitig dieses Grundeinkommen nicht mit einem zusätzlichen Verdienst verrechnet werden müsse, „wird sich die Arbeit wieder lohnen und die Arbeitsmotivation erhöhen.“ Der Mensch verrichte dann nur noch Arbeit, die er gerne macht. 
Richard David Precht, geboren 1964, ist einer der profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum. Precht studierte Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Köln, wo er 1994 promovierte. Danach arbeitete er als Fellow, Kolumnist und freier Moderator. Mit „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ gelang ihm 2007 der Durchbruch als Bestseller-Autor. Es folgten weitere erfolgreiche Bücher wie „Liebe, ein unordentliches Gefühl“ (2009) oder „Die Kunst, kein Egoist  zu sein“ (2010). Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Seit 2012 ist Precht Gastgeber seiner eigenen Sendung „Precht“. Außerdem ist er  Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg sowie Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. 

Quelle: Arlene Heimpel

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