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„FortSchritt IntegrativLeben“ wird – mit Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung und der Gemeinde St. Leon-Rot

13. November 2018 | Das Neueste, Gesellschaft, Photo Gallery

Deutschlands erste Inklusions-Wohngemeinschaft mit Petö-Förderansatz bauen und betreiben!

Inklusion wird in St. Leon-Rot auf Augenhöhe gelebt und bekommt ab 2019 ein neues Dach. In zentraler Lage wird „FortSchritt IntegrativLeben“ – mit Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung und der Gemeinde St. Leon-Rot – (Bildnachweise: FortSchritt IntegrativLeben e.V.)

(zg) FortSchritt IntegrativLeben e.V. wird in zentraler Lage von St. Leon-Rot Deutschlands erste Inklusions-Wohngemeinschaft mit Petö-Förderansatz errichten und betreiben. Das bundesweit einmalige Modellprojekt – das einen Gesamtumfang von rund 2 Mio. Euro hat und weitgehend spendenfinanziert sein wird – hat das Ziel, mehr aktiv gelebte Inklusion in der Metropolregion Rhein-Neckar zu ermöglichen. Darüber hinaus möchte das inklusive Projektteam bei „FortSchritt“ – in dem auch junge Rollstuhlfahrer ehrenamtlich mitarbeiten – Vorreiter, Mutmacher und Beweger-Plattform für Folgeinitiativen sein.

Förderpartner der ersten Stunde: Die Dietmar Hopp Stiftung und die Gemeinde St. Leon-Rot

Um das Konzept und die weitere Planung vorzustellen, fand heute, gemeinsam mit den beiden Förderpartnern der ersten Stunde – der Dietmar Hopp Stiftung und der Gemeinde St. Leon-Rot – eine Bauplatzbesichtigung statt.

„FortSchritt“ will oftmals ungelöste Wohnsituation für junge Erwachsene im Rollstuhl verbessern

Ein wesentlicher Hemmschuh für aktiv gelebte Inklusion, von der behinderte und nicht behinderte Menschen gleichermaßen profitieren, ist die vielerorts ungelöste Wohnsituation. Damit Rollstuhlfahrer in der Praxis von mehr Inklusion und Selbstständigkeit profitieren können, müssen künftig mehr barrierefreie Wohnmöglichkeiten und integrative Lebensformen zur Verfügung stehen.

Deswegen setzt „FortSchritt“ mit dem Bauvorhaben genau hier an. Die erste Vorsitzende des Vereins, Susanne Huber, erklärt: „Junge Erwachsene, die – aufgrund der körperlichen Entwicklung oder eines Unfalls – auf den Rollstuhl angewiesen sind, stehen beim Start ins Berufsleben teilweise vor schier unlösbaren Herausforderungen, die einer weiteren Entwicklung entgegenstehen. Da außerhalb von Heimen barrierefreie Wohn- und berufliche Entwicklungsalternativen fehlen, werden wir selbst aktiv und wollen mit der Inklusions-WG mit Petö-Förderansatz neue Wege für mehr Teilhabe aufzeigen.“

Neubau in zentraler Lage von St. Leon-Rot soll Vorbild und Mutmacher für Folgeinitiativen sein

Um mit dem Modellprojekt die Wohnsituation für Menschen mit Bewegungseinschränkungen zu verbessern, wird am Cranachring, in zentraler Lage von St. Leon-Rot, ein Neubau entstehen. In der kombinierten Wohn- und Trainings-WG von „FortSchritt“ werden jeweils vier behinderte und vier nicht behinderte Bewohner im Alter zwischen 18 bis etwa 30 Jahren gleichberechtigt miteinander leben und voneinander lernen.

Deutschlands erste Inklusions-Wohngemeinschaft mit Petö-Förderansatz bauen. Links im Bild ein Teil des Projektteams zusammen mit Bürgermeister Dr. Alexander Eger (links), Susanne Huber, 1. Vereinsvorsitzende und Carina Schneider, Referentin für Soziales und Bildung bei der Dietmar Hopp Stiftung. Rechtes Bild: Das Vorstands- und Projektteam mit den beiden Förderpartnern der ersten Stunde. (Bildnachweise: FortSchritt IntegrativLeben e.V.)

„Wer mehr Inklusion auf Gemeindeebene leben will, muss Eigeninitiative aktiv unterstützen …“

Ohne die Unterstützung der Gemeinde St. Leon-Rot wäre die neue Form der Inklusion nicht möglich. Dank des einstimmigen Votums des Gemeinderats konnte „FortSchritt“ sich ein ausreichend großes Baugrundstück in zentraler Lage von St. Leon-Rot sichern. Dr. Alexander Eger: „Wer mehr Inklusion auf der Gemeindeebene erreichen und leben will, muss solche Eigeninitiativen und Modellprojekte aktiv unterstützen. In diesem Sinne freuen wir uns auf viele weitere Fortschritte und die weitere Vernetzung vor Ort in St. Leon-Rot, in der Metropolregion Rhein-Neckar und darüber hinaus!“

Frei nach dem Motto „Wir leben Inklusion!“ geht es dem Verein dabei auch um die soziale Interaktion und Vernetzung der geförderten jungen Erwachsenen mit dem weiteren Lebensumfeld. Als Besonderheit setzt die altersgerechte Petö-Förderung von „FortSchritt IntegrativLeben“ auf Hilfe zur Selbsthilfe und verteilt diese auf besonders viele Schultern. Um eine individuell bestmögliche körperliche und persönliche Weiterentwicklung zu ermöglichen, wird eine speziell ausgebildete Petö-Konduktorin die WG-Bewohner unterstützen und erforderliche Fertigkeiten im Alltagsleben sehr praktisch trainieren. Zusätzlich hat „FortSchritt“ bereits erste ehrenamtliche Beweger-Coaches gewonnen, die die jungen Erwachsenen ebenfalls bedarfsgerecht fördern, indem sie beispielsweise bei der Nebenkosten-Abrechnung oder im Bereich Social Media mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Finanzielle Spende der Dietmar Hopp Stiftung als elementarer Baustein für die Projektumsetzung

Elementar für die erfolgreiche Umsetzung ist die Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung, die das Modellprojekt mit einer finanziellen Spende von 1,25 Mio. Euro fördert und darüber hinaus das Projektteam mit Rat und Tat unterstützt und begleitet. Carina Schneider, Referentin für Soziales und Bildung bei der Dietmar Hopp Stiftung, sagt: „FortSchritt IntegrativLeben gibt mit diesem Projekt einen Anstoß für gelebte Inklusion. Der Verein setzt damit an einem Punkt an, bei dem in Deutschland großer Bedarf besteht. Deshalb war es Dietmar Hopp wichtig, dieses Projekt zu fördern. Wir freuen uns, FortSchritt in ihren vorbildlichen Bestrebungen zu unterstützen, Menschen mit Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft zu nehmen, sie angemessen zu fördern und zu integrieren.“

Ausblick: Eigentlicher Baubeginn wird voraussichtlich Anfang 2019 erfolgen …

Der eigentliche Baubeginn ist für Anfang 2019 vorgesehen. Bei einem kalkulierten Gesamtumfang von rund 2 Mio. für Bauplatz und Neubau ist „FortSchritt IntegrativLeben“ auf weitere Förderer und Unterstützer angewiesen. Susanne Huber sagt: „Mit der offiziellen Bauplatzbegehung möchten wir zwei Dinge erreichen: Als erstes möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Förderern der ersten Stunde für das Vertrauen bedanken und auch gleichzeitig weitere Förderer ansprechen!“

Weitere Informationen über den inklusiven Förderansatz und das Engagement von FortSchritt IntegrativLeben e.V. finden interessierte Rollstuhlfahrer und Unterstützer unter: www.fortschritt-il.de .

Weitere Informationen zu FortSchritt IntegrativLeben e.V.

Als rechtlich unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der seinen Sitz ebenfalls in St. Leon-Rot hat, setzt FortSchritt IntegrativLeben e.V. seit 2016 die erfolgreiche Arbeit von FortSchritt St. Leon-Rot e.V. fort. Dort werden im ersten Petö-Förderzentrum im Südwesten Deutschlands derzeit über 100 Kinder und Jugendliche mit zerebralen Bewegungsstörungen gefördert. „FortSchritt IntegrativLeben“ konzentriert sich auf die Petö-Förderung junger Erwachsener, die – aufgrund der körperlichen Entwicklung oder eines Unfalls – mit Bewegungseinschränkungen leben und daher auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

 „FortSchritt IntegrativLeben“ möchte zu einem Impulsgeber für mehr Teilhabe in St. Leon-Rot und in der Metropolregion Rhein-Neckar werden. Frei nach dem Motto „Wir leben Inklusion!“ geht es dem Verein dabei um die soziale Interaktion und Vernetzung der geförderten jungen Erwachsenen mit dem direkten und erweiterten Lebensumfeld. Da sich für junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren beim Übergang in die neue Lebensphase vielfältige neue Fragestellungen ergeben, bilden unter anderem die Themenbereiche „Berufsorientierung und Berufsqualifikation“, „Miteinander Wohnen“ sowie die „Sicherung des eigenen Lebensunterhalts“ zentrale Arbeitsschwerpunkte von „FortSchritt IntegrativLeben“.

Weitere Informationen zur Petö-Förderung

Die Petö-Förderung wurde vom ungarischen Bewegungspädagogen und Heilgymnasten Prof. Dr. András Petö entwickelt. Für die Behandlung zerebraler Bewegungsstörungen schuf Petö das Konzept der „Konduktiven Förderung“. Konduktiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass er die vier – in Deutschland ansonsten getrennten – Bereiche der Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie und der Krankengymnastik in sein Förderkonzept zu einem ganzheitlichen Ansatz integrierte.

Die Grundidee besteht darin, körperlich behinderten Menschen mit Hilfe einer Bezugsperson, dem Konduktor, eine Gruppentherapie zu ermöglichen. Wichtig ist, dass sich die Betroffenen gegenseitig motivieren und Nachahmungseffekte mit in die Förderung einfließen können. Als Ziel soll im alltäglichen Leben eine weitgehende Unabhängigkeit der Betroffenen von Hilfsmitteln und Personen erreicht werden. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Mensch als emotionales Wesen mit seiner Persönlichkeit. Der Förderplan wird individuell auf jeden Einzelnen abgestimmt.

Quelle: Björn Wojtaszewski

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