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Junge Menschen auf der Suche nach ihrer Identität

23. Februar 2015 | Badische Landesbühne, Leitartikel, Photo Gallery

Törleß_q1_Morariu, Hinz, Kienle_Foto Peter Empl(zg) Mit Die Verwirrungen des Zöglings Törleß zeigt die Badische Landesbühne (BLB) am 25. Februar 2015 um 19.30 Uhr in der Stadthalle in Sinsheim eine Bühnenfassung des gleichnamigen Romans von Robert Musil, die einen hochaktuellen Stoff behandelt.

Törleß_Wilharm, Kienle_Foto Peter EmplDie Handlung spielt in der Zeit der k. und k.-Monarchie in einem Internat für Kadetten, in dem Törleß´ Mitschüler Reiting und Beineberg ihren Klassenkameraden Basini erpressen und quälen. Der sensible Törleß ist mit dieser Situation überfordert. Daneben entdeckt er seine Sexualität, die in der konservativen Erziehung des Internats als Tabu-Thema gilt. Törleß stellt im Prozess des Erwachsenwerdens die Welt und deren Regeln in Frage. Nach Regisseur Joerg Bitterich besitzt der Roman eine ungebrochene Aktualität: „Musil beschreibt junge Menschen, die in einem repressiven System und mit dem Drill eines Kadetteninternats aufwachsen. Jeder einzelne von ihnen befindet sich in einer Identitätskrise, fühlt sich unterdrückt und ist auf Sinnsuche. Keiner von ihnen aber kann seine Ängste und seine Wut produktiv umwandeln, denn die Gesellschaft bietet keine Möglichkeit dazu. Die jungen Männer kanalisieren ihre Unzufriedenheit in aggressivem Verhalten gegenüber einem schwächeren Mitschüler – ein Verhalten, das ihnen von einem repressiven System vorgelebt wird. Der Neurowissenschaftler und Philosoph Henrik Walter sagt in einem Interview: Man stecke junge Männer zusammen, enthalte ihnen sexuelle Aktivitäten vor und setze sie mit Hilfe von Ideologie und Autorität unter Druck. Dann entsteht schlimmes Verhalten fast von allein. Verstärkt schließen sich heute orientierungslose junge Menschen extremen oder extremistischen Gruppierungen religiöser oder politischer Art an. Wie es dazu kommt, dass sich faschistische und extremistische Gruppierungen bilden, untersuchen wir mit dieser Inszenierung, die auch Teil unserer Themenreihe 1914.1945.HEUTE ist.“

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Törleß_q3_Meyer, Schwabe, Hinz, Kienle, Morariu, Wilharm_Foto Peter EmplBei Die Verwirrungen des Zöglings Törleß handelt es sich um eine Kooperation des Kinder- und Jugendtheaters und des Abendspielplans der BLB. Ganz bewusst arbeiten Mitglieder beider Sparten zusammen an einem Projekt. Hintergrund ist, dass der Stoff gleichermaßen für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren interessant ist. Dabei vertraut Bitterich auf Musils Sprache; er schuf auf Basis des Romans, der als Klassiker der Literatur gilt und 1906 erschien, eine eigene Textfassung. Erzählt wird die Geschichte aus dem Blickwinkel des Zöglings Törleß, eines von den Erwachsenen missverstandenen Schülers, der sich auf die Suche nach seiner Identität macht. Um der allgemeingültigen Aussage des Textes gerecht zu werden, spielt die Inszenierung in einer nicht näher definierten Zeit. Ausstatter Matthias Wulst schuf ein Bühnenbild und Kostüme, die von unterschiedlichen Zeitepochen geprägt sind und Assoziations- und Identifikationsmöglichkeiten eröffnen. Joerg Bitterichs Inszenierung wird atmosphärisch von der Musik des Komponisten Kostia Rapoport unterstützt, der eigens für Die Verwirrungen des Zöglings Törleß einen Soundtrack entwarf.

Törleß_q2_Morariu, Hinz, Kienle_Foto Peter EmplRegisseur Joerg Bitterich leitet das Kinder- und Jugendtheater an der Badischen Landesbühne. Ausstatter Matthias Wulst ist freier Bühnen- und Kostümbildner und arbeitet an unterschiedlichen Theatern wie beispielsweise dem Staatstheater Karlsruhe oder dem Staatstheater Mainz. Kostia Rapoport ist freiberuflich als Musiker, Sounddesigner und Komponist tätig; einige seiner letzten Stationen waren beispielsweise die Schaubühne Berlin und das Schauspiel Frankfurt. An der Badischen Landesbühne arbeiteten Bitterich, Wulst und Rapoport zuletzt bei Ramayana. Ein Heldenversuch von Karen Köhler erfolgreich zusammen.

Mit: Stefanje Meyer, Juliane Schwabe; Matthias Hinz, Frederik Kienle, Camil Morariu, Markus Wilharm, Inszenierung: Joerg Bitterich, Ausstattung: Matthias Wulst, Musikalische Leitung: Kostia Rapoport

Mittwoch, 25. Februar 2015, 19.30 Uhr

Sinsheim, Stadthalle

Kartenvorverkauf:

Bürgerbüro der Stadtverwaltung, Telefon 07261.404136

Buchhandlung Doll, Telefon 07261.2322

Bücherland, Telefon 07261.64288

Quelle: Badische Landesbühne

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