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Nils und Andreas blicken hoffnungsvoll in die Zukunft

9. September 2019 | Allgemeines, Das Neueste

Das Projekt „Läuft?!“ des Europäischen Sozialfonds: Wie junge Menschen im Rhein-Neckar-Kreis mit EU-Geldern erfolgreich gefördert werden

(zg) Das Projekt „Läuft?!“ der Jugendagentur Heidelberg ist ein Angebot zur sozialen und beruflichen Integration junger Menschen aus dem Rhein-Neckar-Kreis zwischen 15 und 25 Jahren. Es ist eines von acht Projekten im Kreis, die der Europäische Sozialfonds (ESF) mitfinanziert. Nachfolgend zwei Beispiele von jungen Menschen aus dem Landkreis, denen durch das Projekt geholfen werden konnte. Die Namen wurden aus Datenschutzgründen geändert.

Nils (23) ist bei der Mutter aufgewachsen, der Vater ist unbekannt. Der junge Mann hat schon mehrere Suchttherapien absolviert. Aufgrund der früheren Sucht ist das Verhältnis zur Mutter zerrüttet. Nils hat nach den Therapien teilweise auf der Straße gelebt und wurde immer wieder rückfällig, doch aktuell ist er „clean“. Als Nils zur Jugendagentur Heidelberg kam, wohnte er bei der Familie eines Freundes. Wegen seiner Arbeitslosigkeit und prekären Wohnsituation wurde die Jugendagentur aufgesucht. Hinzu kamen Schulden und damit verbundene finanzielle Probleme. Eine Anbindung an das Jobcenter Heidelberg bestand schon. Nils konnte im September 2017 in das WG-Haus der Jugendagentur Heidelberg in Leimen integriert werden. Fast zeitgleich hat er mit einer Ausbildung zum Restaurantfachmann in Heidelberg begonnen. Sein Einkommen bestreitet der 23-Jährige heute durch sein Gehalt, Kindergeld, Berufsausbildungsbeihilfe und aufstockende Leistungen.

Andreas (21) kam ursprünglich über die Bewährungshilfe zur Jugendagentur Heidelberg. Der Kontakt war sehr unregelmäßig, bis er mit dem Anliegen auftauchte, eine eigene Wohnung zu finden, weil er nur in einem Zimmer in einer Notunterkunft untergebracht war. Da Andreas vor kurzem Vater geworden war, gab ihm vermutlich dieser Umstand den Antrieb, seine Situation zu ändern. Er stellte selbst Kontakt zur Agentur für Arbeit her und erhielt dadurch einen Platz in einer geförderten Ausbildung beim Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg. Voraussetzung war jedoch die Erfüllung der ausstehenden Auflagen wie 100 Stunden gemeinnützige Arbeit. Einen Teil hiervon konnte er durch ein Erasmus-Plus-Arbeitsprojekt (EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport) der Werkstattschule Heidelberg im Juli 2018 erfüllen. Die verlässliche Teilnahme hieran war für die Jugendagentur Heidelberg eine Art Beweis, dass Andreas wirklich gewillt war, seine Situation aktiv zu ändern und seine frühere Unzuverlässigkeit zu überwinden.

Nils und Andreas haben also die Chancen, die sie durch das Projekt „Läuft?!“ der Jugendagentur Heidelberg erhalten haben, genutzt. Dieses wurde kürzlich dem ESF-Arbeitskreis Beschäftigung des Rhein-Neckar-Kreises im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Weitere ESF-Projekte werden durch das Berufsbildungswerk Neckargemünd (Jobscout Heidelberg und Schwetzingen, Neustart – Alleinerziehende werden aktiv! und Jugendperspektive 2018), Job Central Weinheim (Next Steps 2018) sowie Verein zur beruflichen Integration und Qualifizierung Heidelberg (WiLa 2.0 Wiesloch und Sinsheim) durchgeführt.

Die aktuelle Förderperiode endet zum 31. Dezember 2020. „Die Planungen für die neue Förderperiode 2021 bis 2027 sind bereits angelaufen. Allerdings werden in dieser Förderperiode die Fördermittel, unter anderem aufgrund des bevorstehenden Brexits, voraussichtlich um circa 20 Prozent gekürzt“, berichtet die Sozialdezernentin des Rhein-Neckar-Kreises, Stefanie Jansen. Der Programmstart für die neue Förderperiode ist für den 1. Januar 2022 vorgesehen.

Hintergrund:

Der ESF wurde 1957 gegründet und gehört zu den Strukturfonds der Europäischen Union (EU). Er ist das zentrale beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der EU, durch das die Beschäftigungsfähigkeit, die Teilhabechancen und die Ausbildungsfähigkeit von Menschen, die besonders von Armut und Ausgrenzung bedroht sind, verbessert und Schulabbrüche verhindert werden sollen.

Die regionale Umsetzung des ESF im Rhein-Neckar-Kreis erfolgt über den ESF-Arbeitskreis Beschäftigung. Dieser legt die ESF-Strategie fest und bewertet die eingereichten Projektanträge unter anderem in Bezug auf deren Übereinstimmung mit der ESF-Strategie und erstellt ein Ranking, das an die L-Bank weitergeleitet wird. Der EFS-Arbeitskreis setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der regional relevanten Akteure der Arbeitsmarktpolitik (Arbeitsagentur, Jobcenter, Liga der freien Wohlfahrtspflege, Sozialpartner, Kammern, Schulen). Geschäftsführung und Leitung des Arbeitskreises liegen beim Sozialdezernat des Rhein-Neckar-Kreises.

Quelle: Silke Hartmann

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