Ladesäule am Heckerplatz bleibt erhalten – BürgerEnergieGenossenschaft übernimmt Betrieb und Ausbau
In der Gemeinderatssitzung am 17. Februar 2025 wurde beschlossen, dass die Ladesäule am Friedrich-Hecker-Platz nicht, wie ursprünglich geplant, abgebaut wird. Die BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG (BEG) übernimmt den Betrieb der bestehenden Ladeinfrastruktur und wird diese ausbauen. Neben der Ladesäule am Heckerplatz sollen künftig auch zwei Ladepunkte auf dem Löwen-Parkplatz in der Michelfelder Ortsmitte installiert werden.
Hintergrund der Entscheidung
Ende des vergangenen Jahres stand die Ladesäule am Heckerplatz vor der Abschaltung. Nachdem die ENBW mobility+ den Betrieb von Normalladepunkten aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt hatte, wäre ein weiterer Austausch der Technik notwendig gewesen. Die Gemeinde hätte dafür rund 6500 Euro investieren müssen, zuzüglich jährlicher Wartungskosten. Zudem hätte ein neuer Betreiber gefunden werden müssen. In der Sitzung im Oktober 2024 hatte der Gemeinderat daher einstimmig für den Abbau der Ladesäule gestimmt. Ein weiterer Ausbau der Ladeinfrastruktur auf dem Michelfelder Löwen-Parkplatz war zunächst ebenfalls abgelehnt worden.
Angebot der BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau
Die Wende kam, als die BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG auf die Gemeinde zugegangen ist und angeboten hat, die Ladesäulen zu übernehmen und selbst zu betreiben. In der Sitzung stellten Uwe Scholl und Simon Pfau die Genossenschaft vor, die 2010 gegründet wurde und mittlerweile 39 Ladesäulen in der Region betreibt. Weitere 14 Ladesäulen sind in Planung. Die Genossenschaft verfolgt einen gemeinnützigen Ansatz und arbeitet weitgehend ehrenamtlich.
Zukunft der Ladesäulen in Angelbachtal
Simon Pfau erklärte, dass nach der Übergabe die Ladesäule am Heckerplatz in Angelbachtal ausgetauscht wird. Auch die beiden Ladepunkte am Busbahnhof in der Schlossstraße würden übernommen. Auf dem Löwen-Parkplatz sollen zwei weitere Ladepunkte installiert werden. Der Vertrag zwischen der Gemeinde und der BEG wird eine Laufzeit von acht Jahren haben, während die BEG für den Betrieb und die Wartung der Ladesäulen verantwortlich ist. Die Ladeleistung der neuen Punkte wird sich aufgrund des örtlichen Stromnetzes nicht ändern. Schnelllade-Möglichkeiten bleiben nur bei den Supermärkten am Ortsrand oder beim EnBW-Bezirkszentrum bestehen.
Fragen und Bedenken der Gemeinderäte
Im Rahmen der Sitzung gab es zahlreiche Fragen zum Konzept der BEG. Roland Lang (BV/CDU) wollte wissen, was die BEG anders mache als kommerzielle Unternehmen. Simon Pfau erklärte, dass die BEG keine hohen Renditen erziele, sondern vor allem durch die Bürgerbeteiligung arbeite. Markus Haaß (CDU) fragte nach der Ladegeschwindigkeit, woraufhin Uwe Scholl erklärte, dass innerhalb einer Stunde, abhängig von der Akkugröße, etwa ein Drittel des Akkus aufgeladen werden könne.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Anzahl der Ladepunkte auf dem Löwen-Parkplatz. Frank Reinbold (Freie Wähler) argumentierte, dass die Anzahl der Ladepunkte auf zwei erhöht werden könne, da die Parkplätze in der Regel nicht alle belegt seien. Jürgen Lutz (Freie Wähler) verwies auf die umliegenden Parkmöglichkeiten, während Frank Dreher (BV/CDU) sich eher zurückhaltend äußerte und Bedenken bezüglich der Ladegeschwindigkeit äußerte.
Einstimmiger Beschluss
Am Ende wurde einstimmig beschlossen, die bestehenden Ladepunkte an die BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG zu übergeben und dieser zu ermöglichen, zwei zusätzliche Ladepunkte auf dem Löwen-Parkplatz zu installieren. Der Betrieb der Ladesäulen wird der Gemeinde keine Kosten verursachen.
Quelle: Gemeinde Angelbachtal
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