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Ein Ort der Willkür und Entrechtung

16. Oktober 2019 | Das Neueste, Kultur & Musik

Das badische Konzentrationslager Kislau

Vortrag am 17. Oktober im Domhof in Ladenburg

Historisch Interessierte dürfen sich wieder über ein kostenloses Vortragsprogramm freuen, das das Kreisarchiv des Rhein-Neckar-Kreises gemeinsam mit der VHS Ladenburg-Ilvesheim und dem Heimatbund Ladenburg zusammengestellt hat. Gestartet wird am Donnerstag, 17. Oktober um 19:30 Uhr im Domhof Ladenburg, Hauptstraße 7, mit einem Vortrag von Dr. Andrea Hoffend und Luisa Lehnen aus Karlsruhe. Die Referentinnen befassen sich mit einem Ort der Willkür und Entrechtung: dem badischen Konzentrationslager Kislau.

Im Frühjahr 1933 errichteten die neuen nationalsozialistischen Machthaber im ehemaligen Bischofsschloss Kislau bei Bad Schönborn ein Konzentrationslager. Seit dem Frühjahr 1934 war Kislau das einzige Lager seiner Art in ganz Baden. Seit 1936 als ‚Bewahrungslager‘ firmierend, wurde es erst 1939 wieder aufgelöst. Während der sechs Jahre seines Bestehens wurden insgesamt mehr als 1.500 Männer im KZ Kislau widerrechtlich festgehalten: zunächst vor allem politische Gegner wie der ehemalige badische Staatspräsident Adam Remmele, später auch angebliche ‚Asoziale‘ und ‚Rassenschänder‘, Zeugen Jehovas, ein Plankstadter Pfarrer und andere angebliche ‚Volksschädlinge‘. Der ehemalige Landesminister Ludwig Marum wurde in Kislau ermordet, mehr als hundert Männer wurden von Kislau nach Dachau, Buchenwald oder in andere Lager ‚verschubt‘, Dutzende von ihnen fanden dort den Tod.

Dr. Andrea Hoffend und Luisa Lehnen vom Karlsruher ‚Projekt Lernort Kislau‘ haben die bislang wenig bekannte Geschichte von Kislau in der NS-Zeit grundständig recherchiert und in einer rund 200 Seiten umfassenden Buchpublikation aufbereitet. Über die Geschichte des Konzentrationslagers und die Schicksale der dort inhaftierten ‚Schutzhäftlinge‘ aus dem nordbadischen Raum hinaus beleuchten sie in ihrem Vortrag auch die anderen Funktionen, die der Schlossanlage unter dem NS-Regime zugedacht waren.

Der Lernort Kislau – ein Projekt zur außerschulischen Demokratie-Erziehung – soll übrigens im Jahr 2022 seine Pforten öffnen. Auch der Rhein-Neckar-Kreis unterstützt den Verein „Lernort Zivilcourage & Widerstand e.V.“, der ein umfassendes didaktisches Konzept entwickelt hat, bei diesem gesellschaftspolitisch wichtigen und förderwürdigen Vorhaben. Vor allem junge Leute sollen mithilfe moderner medialer Techniken und Mittel an das Thema „Demokratie lernen aus Geschichte“ herangeführt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die badische Landesgeschichte der Jahre 1918 bis 1945 und der politische und kirchliche Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

Mehr unter www.lernort-kislau.de

Quelle: Silke Hartmann

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