Zoo Heidelberg trauert um Sumatratiger Tebo
Anfang September musste der Zoo Heidelberg schweren Herzens seinen Sumatratiger Tebo einschläfern. Tierpfleger und Tierärzte hatten bereits seit einigen Wochen Veränderungen im Verhalten des 16-jährigen Tigers beobachtet. Trotz medikamentöser Behandlung verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zunehmend: Er fraß kaum noch, zeigte kein Spielverhalten mehr und wirkte zunehmend apathisch. Schließlich entschied das Zoo-Team, das Leiden des Tieres zu beenden.
Tebo wurde 2009 im Naturzoo Rheine geboren und kam 2015 nach Heidelberg. Gemeinsam mit Tigerin Karis, die 2018 dazukam, bildete er ein ungewöhnlich harmonisches Zuchtpaar. Insgesamt zog das Duo fünf Jungtiere groß, die heute in anderen Zoos leben und im Erhaltungszuchtprogramm (EEP) die Zukunft der bedrohten Tigerart sichern sollen. Tebo trug damit nicht nur genetisch zur Arterhaltung bei, sondern war auch ein fürsorglicher Vater, der sich aktiv an der Aufzucht beteiligte.
Auch bei den Besuchern war der markante Tiger beliebt. Oft konnte man ihn mit seinem auffälligen Backenbart im Bambus dösen sehen oder beobachten, wie er sich voller Freude im Currypulver wälzte – einer seiner liebsten Beschäftigungen. Bis zuletzt nahm er die Angebote seiner Pfleger gerne an. Doch in den letzten Wochen litt er zunehmend unter Gelenkproblemen und bewegte sich nur noch eingeschränkt.
Eine Untersuchung unter Narkose brachte schließlich Gewissheit: Verkalkungen in beiden Knien sowie eine beginnende Niereninsuffizienz beeinträchtigten den Tiger stark. „Mit 16 Jahren war Tebo bereits in einem hohen Alter. In freier Wildbahn erreichen die meisten Sumatratiger nur rund 12 Jahre“, erklärte Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Zwar seien altersbedingte Erkrankungen erwartet worden, die Entscheidung zur Einschläferung sei dennoch sehr schwer gefallen. „Tebo einzuschläfern war für unser ganzes Team eine sehr schwere, aber notwendige Entscheidung“, so Wünnemann.
Auch Tigerin Karis spürt den Verlust ihres Partners. Die Pfleger berichten, dass die ruhige und souveräne Art des Männchens stets eine positive Wirkung auf sie hatte. Dennoch hoffen die Verantwortlichen, dass Karis mit einem neuen Kater erneut Teil des Zuchtprogramms werden kann – auch wenn dies noch etwas Zeit benötigen wird. Für das Zoo-Team und viele Besucher bleibt Tebo als besondere Tigerpersönlichkeit unvergessen.
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Foto: Sumatratiger Tebo auf einem seiner Streifzüge durch die Außenanlage im Zoo Heidelberg (Archivfoto: Susi Fischer/Zoo Heidelberg)










