Der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, Steffen Jäger, hat in einem offenen Brief eindringlich auf die angespannte Lage der Städte und Gemeinden im Land hingewiesen. Stellvertretend für die 1.065 Mitgliedskommunen spricht er nicht nur über die finanziellen Herausforderungen, sondern beleuchtet auch die politische Kultur, die Zukunftsfähigkeit des Staatswesens und den Reformbedarf. Jäger betont, dass die Kommunen unter enormem Druck stehen, Aufgaben von Bund und Land zu erfüllen, ohne dass eine verlässliche Finanzierung gesichert ist.
Oberbürgermeister Marco Siesing äußert sich dazu aus Sicht der Stadt Sinsheim: „In Sinsheim ist die Lage (noch) nicht so dramatisch wie in anderen Kommunen, aber auch wir nehmen den Trend spürbar wahr.“ Er beschreibt, dass die Kommunalfinanzen „im freien Fall“ seien, zentrale Zukunftsthemen nicht ausfinanziert und die Finanzierung der Schulträgerschaft des 21. Jahrhunderts weiterhin unklar sei. Gleichzeitig steige der Instandhaltungsbedarf, und die Kosten für Energie- und Klimaprojekte seien noch nicht gesichert. Auch die Kreisumlage habe zugenommen, wodurch der Druck auf den städtischen Haushalt 2026 weiter wachse.
Vor diesem Hintergrund unterstützt Siesing den Appell des Gemeindetagspräsidenten ausdrücklich. Die Stadtverwaltung möchte damit auf die Notwendigkeit einer tragfähigen Finanzpolitik für die Kommunen aufmerksam machen und die Politik auf allen Ebenen zur Unterstützung drängender Themen auffordern. Der offene Brief unterstreicht die Dringlichkeit, Reformen und verlässliche Finanzierungsgrundlagen für die Zukunft der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg zu schaffen.









