Wenn Beschäftigte einen Übergriff, Unfall oder ein anderes traumatisches Ereignis am Arbeitsplatz erleben, kann das schwer belasten. Um in solchen Fällen schnelle Hilfe zu bieten, setzt die Stadt Sinsheim seit 2017 auf betriebliche psychologische Erstbetreuung. Diese speziell geschulten Kolleginnen und Kollegen stehen Betroffenen zur Seite und helfen, erste Belastungsreaktionen zu verarbeiten. Die Unfallkasse Baden-Württemberg bietet dafür ein spezielles Ausbildungsprogramm an, das die Teilnehmenden auf die sensible Aufgabe vorbereitet.
Nun haben Norman Beyer, Hausmeister an der Theodor-Heuss-Schule, und Luisa Stückler, Sachbearbeiterin im Amt für Bildung, Familie und Soziales, dieses wichtige Ehrenamt übernommen. Beide wurden als neue kollegiale Erstbetreuer ausgebildet und sind künftig Ansprechpersonen für städtische Beschäftigte, die psychologische Unterstützung nach einem belastenden Ereignis benötigen. Ziel ist es, in Krisensituationen ein offenes Ohr zu bieten und das Gefühl zu vermitteln, nicht allein zu sein.
Ein Übergriff oder eine bedrohliche Situation kann körperlich wie seelisch nachwirken. Besonders die ersten Stunden und Tage nach dem Vorfall sind entscheidend für die Verarbeitung. Die Erstbetreuer helfen dabei, das Erlebte zu ordnen, emotionale Stabilität zurückzugewinnen und – falls nötig – den Weg zu professioneller Unterstützung zu ebnen. Der vertrauliche Umgang mit allen Informationen ist dabei selbstverständlich: Die Kolleginnen und Kollegen unterliegen der Schweigepflicht.
Im Rahmen der städtischen Personalversammlung am 7. November erhielten die neuen Erstbetreuer ihre speziell ausgestatteten Notfallrucksäcke. Neben einer Warnweste zur Erkennbarkeit enthalten sie nützliche Materialien wie Taschentücher, Snacks oder Schreibutensilien. Der Inhalt kann individuell angepasst werden, um im Einsatz flexibel reagieren zu können. Die Rucksäcke stehen symbolisch für die wichtige Aufgabe, in Krisen Halt und Unterstützung zu geben.
Die psychologischen Erstbetreuer sind ausschließlich für die Mitarbeitenden der Stadt Sinsheim und des Eigenbetriebs Stadtwerke zuständig. Ihr Einsatz erfolgt freiwillig, und sie werden im Notfall mit Dienstausweis und Rucksack erkennbar hinzugezogen. Mit diesem Angebot zeigt die Stadt, dass sie nicht nur auf die physische, sondern auch auf die psychische Sicherheit ihrer Beschäftigten großen Wert legt.
Bild (Stadt Sinsheim): Im Rahmen der Personalversammlung wurden die Ersthelferrucksäcke am 6. November an die neuen kollegialen Erstbetreuer übergeben










