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Ausbildung schaffen dank Teilzeit

17. Juni 2022 | > Sinsheim, Allgemeines, Leitartikel

Interview mit Giovanna Staisch, ehemalige Auszubildende in Teilzeit im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

„Das Beste, was ich jemals tun konnte“: Die Teilzeitausbildung beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis war für Giovanna Staisch eine Bereicherung. Sie rät auch anderen Müttern und Vätern, sich um ein solches Ausbildungsangebot zu bemühen – es lohnt sich!

Giovanna Staisch hat 2021 ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis abgeschlossen. Sie ist verheiratet und hat zwei schulpflichtige Kinder. Aktuell arbeitet die 41-Jährige als Assistentin der Amtsleitung des Jugendamtes im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis. Das Besondere daran ist: Giovanna Staisch hat ihre Berufsausbildung in Teilzeit absolviert. Das bedeutet, sie hat statt 39 Stunden 30 Stunden pro Woche gearbeitet. Nun gibt sie in einem Interview folgende Einblicke:

Was hat Sie bewogen, eine Teilzeitausbildung beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis zu absolvieren?

Ich hatte bereits von 2003 bis 2006 eine Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten absolviert, jedoch aufgrund der Geburt meines ersten Kindes nur wenig Berufserfahrung gesammelt. Anschließend war ich Hausfrau und Mutter. Da sich meine familiäre Situation geändert hat und ich trotzdem arbeiten wollte, habe ich mich nach Alternativen umgesehen und bin so im Internet auf das Angebot der Teilzeitausbildung im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis aufmerksam geworden, welches mich sehr angesprochen hat. Natürlich habe ich mich gleich auf diesen Ausbildungsplatz beworben und habe mich sehr gefreut, als ich die Zusage erhalten habe.

Wie haben Sie die erste Zeit Ihrer Ausbildung erlebt?

In der Berufsschule war ich wohl die Älteste, anfangs haben mich meine Mitschülerinnen und Mitschüler sogar gesiezt. Das hat sich mit der Zeit gelegt. Ich kann sagen, mit der Ausbildung habe ich meine Interessen auf den Punkt genau getroffen. Insbesondere die Praxiseinsätze in den verschiedenen Ämtern des Landratsamts haben mich sehr beeindruckt und mir viel Freude bereitet. Ich wurde überall freundlich aufgenommen und man erkannte meine Stärken, denn ich konnte unter Beweis stellen, dass man als Mutter oft organisierter, disziplinierter und verantwortungsbewusster ist als Arbeitgeber denken.

Wie ist es Ihnen gelungen, Familie und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen?

Das ist manchmal sehr strapaziös gewesen. Ich musste oft damit leben, dass am Abend zuhause noch Arbeit liegen bleibt, weil ich lernen musste. Auch ist es mir gelungen, Hausarbeit zu delegieren, wenn auch manchmal viel mütterliche Überzeugungskraft notwendig war. Und meine Kinder fanden es gut, dass ich auch zur Schule gehen und lernen musste. Das hat uns ganz eng zusammengeschweißt.

Welche Rückschläge haben Sie erlebt?

Mein härtester Rückschlag war die Zwischenprüfung, die hatte ich nicht so gut abgeschlossen. Wenn meine Kinder krank waren, war es manchmal für mich nicht einfach. Ich hatte aber das Glück, dass ich durch mein familiäres Umfeld große Unterstützung hatte.

Wie haben Sie die Teilzeitausbildung insgesamt erlebt?

Die Teilzeitausbildung beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis war für mich das Beste, was ich jemals tun konnte. Ich war trotz meines Mutterdaseins überall eingebunden, habe sogar beim Kreisbesuch des Ministerpräsidenten im September 2020 mitgearbeitet und die Ferienbetreuung für die Mitarbeitendenkinder mitorganisiert. Ich wurde immer dafür gelobt, dass ich mich nie beschwert hatte oder als erste nach Hause ging. Ich hatte eine 30-Stunden-Woche und wurde nach Tarif wie alle anderen Azubis bezahlt, was für mich eine Besonderheit war. Und: Ich konnte mich mit anderen Müttern, die bereits in Vollzeit arbeiteten, austauschen. Es war für mich auf jeden Fall eine Bereicherung.

Was raten Sie anderen Müttern und Vätern, die nicht auf Anhieb eine Aus-bildung finden?

Ich rate diesen Personen, sich nicht entmutigen zu lassen und ihre Ziele stets zu verfolgen. Manchmal liegt es nicht an einem selbst, sondern man passt nicht zum Ausbildungsbetrieb. Außerdem rate ich: Immer auf seine Stärken zu achten und nicht den Mut verlieren – auch wenn es nicht rund läuft. Eine Ausbildung dauert drei Jahre und man hat im Anschluss eine größere Perspektive für sich und sein Kind oder seine Kinder, wenn man diese abschließt.

Würden Sie die Teilzeitausbildung beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis weiterempfehlen?

Ja, auf jeden Fall. Gerade für Menschen in meiner familiären Situation ist es eine tolle Möglichkeit, eine Ausbildung im Verwaltungsbereich abzuschließen. Hier hat mir das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis optimale und familienfreundliche Ausbildungsbedingungen geboten und mir auch die Ausbildungsvergütung im vollen Umfang gewährt. Natürlich waren die drei Ausbildungsjahre nicht immer einfach und ich musste manchmal richtig kämpfen, aber ich wollte diese Ausbildung unbedingt abschließen und mich für eine Tätigkeit im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis empfehlen, was mir letztendlich auch gelungen ist.

Hintergrundinformationen zur Teilzeitausbildung beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis:

Das Projekt AMVIA, das vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg im Rahmen des Europäischen Sozialfonds gefördert wird, ermöglicht dem Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis jährlich einen Ausbildungsplatz in Teilzeit anzubieten. Ziel ist es, alleinerziehende Mütter und Väter individuelle beim Übergang in den Beruf zu unterstützen. Die Projektträger arbeiten dabei eng mit den Teilnehmenden, den Betrieben, öffentlichen Einrichtungen und persönlichen Unterstützenden zusammen und helfen, passende Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Teilzeit zu finden.

Bisher wurden beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis vier Personen in Teilzeit ausgebildet:

2011 bis 2014: eine Verwaltungsfachangestellte

2017 bis 2020: eine Vermessungstechnikerin

2017 bis 2020: eine Verwaltungsfachangestellte

2018 bis 2021: eine Verwaltungsfachangestellte

Die bisherigen Auszubildenden in Teilzeit haben die praktische Ausbildung mit 75 Prozent der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit absolviert und den Berufsschulunterricht in Vollzeit besucht. Die Ausbildung kann in der Regel wie bei Vollzeitausbildungen auch in der regelmäßigen Ausbildungsdauer von drei Jahren absolviert werden, unter bestimmten Voraussetzungen steht die Teilzeitausbildung auch einer Ausbildungsverkürzung auf 2,5 Jahre nicht entgegen. Die vier Auszubildenden beim Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis haben die Ausbildung alle in der Regelausbildungszeit von drei Jahren absolviert.

Quelle: Landratsamt RNK

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