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Erneut erfreuliches Plus bei den Auszubildenden im Handwerk

20. Januar 2016 | Das Neueste, Gewerbe

(zg) Erneut haben sich mehr junge Menschen als im Vorjahr für einen Handwerksberuf entschieden. „Sie haben erkannt, dass das Handwerk in rund 130 Ausbildungsberufen viel zu bieten hat – egal ob im technischen, künstlerischen oder gestaltenden Bereich“, freut sich Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold: Im aktuellen Ausbildungsjahr 2015/2016 sind im baden-württembergischen Handwerk 19.528 neue Lehrlinge ins Berufsleben gestartet. Das entspricht einem Plus von 1,1 Prozent.

„Jede Menge Möglichkeiten und sichere Arbeitsplätze dank einer seit Jahren anhaltenden guten Konjunktur, das hat sich offensichtlich herumgesprochen“, meinte Reichhold weiter. Damit diese erfreuliche Tendenz anhält, setzt der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) große Erwartungen in die Bildungsplanreform, die ab dem nächsten Schuljahr umgesetzt wird. Reichhold: „Durch die Leitperspektive Berufliche Orientierung und dem neuen Fach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung wird den Jugendlichen hoffentlich vermittelt, wie spannend und modern das Handwerk sein kann.“ Seit 2010 feilt das Handwerk zudem mit einer bundesweiten Kampagne an seinem Image. Ziel der Imagekampagne ist es, das Handwerk stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken sowie ein zeitgemäßes und modernes Bild des Handwerks zu vermitteln – vor allem auch bei jungen Menschen.

Anzeige SwopperDie Digitalisierung hat im Handwerk schon längst Einzug gehalten, damit steigen aber auch die Anforderungen in der Ausbildung. „Wir suchen deshalb zunehmend Jugendliche mit mittlerer Reife oder Abitur“, sagte Reichhold. Der Handwerkstag werde im Jahr 2016 über neue Ausbildungsmodelle nachdenken, um auch leistungsstarken Jugendlichen eine Karriere im Handwerk schmackhaft zu machen. Natürlich seien auch weiterhin Jugendliche mit Hauptschulabschluss willkommen.

Die positive Entwicklung kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wieder tausende Ausbildungsstellen unbesetzt blieben. Reichhold zeigt deshalb wenig Verständnis für die politische Forderung nach einer Ausbildungsgarantie: „Wem sollen wir den etwas garantieren und gar noch dafür geradestehen, wenn es trotz des Zuwachses immer noch nicht genügend Interessenten gibt?“ Dies gelte zum Beispiel im Lebensmittelhandwerk oder für die baunahen Berufe.

Quelle: Eva Hauser

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