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GRN-Klinik Sinsheim: Einblicke ins Praktische Jahr

18. Dezember 2025 | > Sinsheim, Bildung, Gesundheit, Leitartikel

GRN-Klinik Sinsheim

Vom Studium in die Praxis: Praktisches Jahr an der GRN-Klinik Sinsheim

Das Praktische Jahr (kurz: PJ) ist der Übergang von der Theorie in die Praxis der medizinischen Ausbildung, Vom Studierenden zum Arzt oder zur Ärztin. Die Löhne reichen von 300 EUR bis 992 EUR, je nach Klinik. Wir haben an der GRN-Klinik Sinsheim nachgefragt, wie das Praktische Jahr organisiert ist. Im Gespräch mit Aaron Flühr, PJ-ler im 12. Semester an der GRN-Klinik Sinsheim, gewinnen wir Einblicke in den klinischen Alltag, seine bisherigen Erfahrungen und die Frage, ob er das PJ bei GRN weiterempfehlen kann.

Wieso haben Sie sich dafür entschieden Ihr PJ bei der GRN-Klinik Sinsheim zu machen?

Ich stand vor der Wahl mein PJ an einem großen Haus wie dem Universitätsklinikum Heidelberg oder einem kleineren, familiäreren Haus wie Sinsheim zu absolvieren. Ich hatte in der GRN-Klinik Sinsheim bereits häufig durch Praktika und den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) die Erfahrung machen dürfen, extrem herzlich aufgenommen zu werden. Zudem erhoffte ich mir durch die überschaubare Teamgröße bald viele beim Namen zu kennen und ein familiäres Gefühl zu entwickeln. Eine kollegiale Zusammenarbeit im PJ sowie auch später ist mir sehr wichtig, weil sie für das Wohlbefinden eine große Rolle spielt. Auch der kurze Arbeitsweg war ein entscheidender Vorteil.

Wie waren Ihre Erwartungen vor Beginn und haben sie sich erfüllt?

Ich erhoffte mir in Sinsheim nicht in der Masse der PJ-Studierenden unterzugehen – wie an größeren Häusern zu befürchten, sondern wahrgenommen zu werden und voll ins Team integriert zu werden. Ich habe schnell gemerkt, dass es für mich in Sinsheim problemlos möglich war, meine eigenen Interessen, so gut es geht, zu verfolgen und gleichzeitig gut ins Team integriert zu werden. Mir war es wichtig, einen großen Teil meines PJ in der Notaufnahme zu absolvieren. Es war kein Problem, meine Wünsche zu äußern und entsprechend eingeteilt zu werden.

Wie sieht ein typischer Tag im PJ aus und was sind Ihre Aufgaben?

Meine Arbeitszeiten sind typischerweise von 8 Uhr bis 16.30 Uhr. Wenn ich morgens in die Klinik komme, gehe ich mit den anderen PJ-Studierenden auf die verschiedenen Stationen und lege – unter Anleitung eines erfahrenen Mediziners –  vor allem Infusionskanülen. Je nach Aufwand gehe ich gegen 9 Uhr in die Notaufnahme und arbeite dort im Team mit. In der Notaufnahme schaue ich, welcher Patient noch nicht gesehen wurde, erhebe eigenständig unter fachlicher Aufsicht eine Anamnese, führe eine körperliche Untersuchung durch, schreibe dann erste Anordnungen und erstelle den Arztbrief. Ich habe zu jedem Zeitpunkt einen erfahrenen Arzt neben mir, den ich jederzeit bezüglich Indikationsstellung eines Röntgenbildes oder Ähnlichem fragen kann. So werde ich nicht nur zu einer wichtigen Unterstützung für das Team, sondern gewinne zugleich Erfahrungen, die meinen zukünftigen Arbeitsalltag entscheidend prägen werden. An den meisten Tagen haben wir nach dem Mittagessen noch PJ-Unterricht. Kurz vor Dienstende gehe ich häufig noch einmal über die Stationen und schaue, ob ich unterstützen kann. Ich bin auch schon einmal sonntags gekommen, um in der Notaufnahme zu helfen. Dadurch habe ich die Möglichkeit, an einem anderen Tag zu Hause zu bleiben und beispielsweise ein verlängertes Wochenende zu genießen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Organisation des PJ? Fühlen Sie sich von Ihrem Team gut angeleitet und haben Sie feste Ansprechpartner?

Ich finde die Organisation des PJ in der Klinik Sinsheim ziemlich gut, aktuell werden noch Kleinigkeiten verbessert, wie beispielweise der erste PJ-Tag im neuen Tertial. Ich finde es gut, dass nicht alles bis ins kleinste Detail vorgegeben ist: So gibt es viele Möglichkeiten, das PJ passend zu den eigenen Interessen mitzugestalten. Man ist beispielsweise nicht verpflichtet, ins Herzkatheterlabor zu gehen oder andere spezifische Bereiche, wenn man allerdings Interesse daran hat und dort Zeit verbringen und Erfahrungen sammeln möchte, ist das kein Problem. Ich weiß, dass ich mich jederzeit an den PJ-Beauftragten Chefarzt Dr. Erik-Sebastian Fuchs sowie Oberärztin Andrea Vietze, welche sich auch um den Dienstplan kümmert, wenden kann. Außerdem habe ich in den Monaten im Krankenhaus ausgewählte Bezugspersonen im Kreise der Ärzte für mich entdeckt, mit denen die Arbeit besonders gut harmoniert.

Findet regelmäßig PJ-Unterricht statt?

Ich muss sagen, dass ich von der Häufigkeit des PJ-Unterrichts überrascht war: Wir haben jeden Tag außer Montag und Freitag PJ-Unterricht. Die meiste Zeit nehmen sich sogar die ChefärztInnen oder OberärztInnen Zeit, uns ausgewählte Themen näher zu bringen. Sehr häufig findet der Unterricht „am Patienten“ statt und uns werden interessante Fälle vorgestellt.

Gerade ging es durch die Presse, dass das PJ an vielen Standorten zu wenig bezahlt wird. Sind Sie mit unseren Konditionen zufrieden und hat das Ihre Entscheidung beeinflusst?


Die GRN-Klinik Sinsheim bietet im Vergleich zu anderen Lehrkrankenhäusern ein PJ-Gehalt in Höhe des maximalen BAföG-Satzes von 992 Euro. Das kenne ich so nur von den aller wenigsten anderen Häusern. Ich fand es unglaublich, wie kurz und direkt da die Entscheidungswege waren. Zu Beginn meines PJ im Mai erhielten wir noch circa 500 Euro. Bei einem Verbesserungsgespräch in Juni haben wir das Thema Gehalt angesprochen und im August wurde das Gehalt auf BAföG-Höchstsatz angepasst. Ich hoffe für alle Mitstudierenden an anderen Standorten, dass sie auch bald mehr Geld erhalten werden. Meine persönliche Entscheidung hat das nicht beeinflusst, da ich auch für weniger Geld gekommen bin. Jedoch ist das höhere Gehalt eine super Wertschätzung und ein weiterer Punkt in meiner Liste, wenn ich Freunden einen PJ-Standort empfehlen möchte. Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch die sehr kostengünstige und leckere Mensa.

Was hat Ihnen in der Zeit Ihres PJ besonders gut gefallen?

Für mich waren es die Kollegen bzw. das Team und das selbstständige Arbeiten. Wenn die Kollegen sehen, dass man eigenständig arbeiten kann, wird einem viel Vertrauen entgegengebracht und Selbstständigkeit gefördert. Insgesamt gefallen mir der Zusammenhalt und Teamgedanke im kompletten Krankenhausumfeld sehr.
Ich werde circa im Mai/Juni 2026 den dritten Abschnitt meiner ärztlichen Prüfung haben und dann hoffentlich Arzt sein. Aufgrund meiner sehr positiven Erfahrungen im PJ werde ich im Sommer 2026 in Sinsheim in der Anästhesie anfangen. Ich freue mich jetzt schon sehr drauf!

Würden Sie das PJ an der GRN weiterempfehlen?

Unbedingt, das habe ich direkt getan und einen sehr guten Freund zum PJ in der Inneren überzeugen können. Er ist zwar erst wenige Woche hier, ist aber auch schon ziemlich begeistert und überlegt ein weiteres Tertial hier zu absolvieren.

Weitere Informationen zum Praktischen Jahr bei GRN: https://karriere.grn.de/beruf-karriere/aerztlicher-dienst/praktisches-jahr

Bildunterschrift (v.r.n.l.): Dr. Erik-Sebastian Fuchs (Chefarzt Gastroenterologie und Diabetologie und PJ-Beauftragter) mit Aaron Flühr, Ann-Kathrin Seitz, Patrick Fichtner und Marie Bernd (PJlern der GRN-Klinik Sinsheim)

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