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„Herz und Seele hängen zusammen“

30. Juli 2019 | Das Neueste, Gesundheit, Photo Gallery

Vortrag in der GRN-Klinik Sinsheim befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen seelischem Leiden und Herzerkrankungen

Dr. Johannes Berentelg erklärte rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörern, wie sich Herz und Psyche gegenseitig beeinflussen. (Foto: GRN)

(zg) Wer sich etwas zu sehr zu Herzen nimmt, muss tatsächlich damit rechnen, dass sich dies auf seine Gesundheit auswirken kann. Seelische Belastungen können Auslöser für Beschwerden und Krankheiten wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkt sein. Welche Wechselwirkungen zwischen Seele und Herz bestehen, war am 16. Juli 2019 von Dr. med. Johannes Berentelg, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin der GRN-Klinik Sinsheim, zu erfahren. In seinem Vortrag im Rahmen der Reihe „Im Zentrum Gesundheit“, berichtete er über die Auswirkungen von Stress und informierte die Zuhörer über Möglichkeiten, Beschwerden nachhaltig zu vermeiden.

Der ganze Mensch muss gesehen werden

„Herz und Seele hängen einfach zusammen“. Mit dieser Kernaussage begann Dr. Berentelg seinen Vortrag und bekräftigte die Vermutung, dass ein Herz aufgrund psychischer Belastung und Stress Schaden nehmen kann. „Wir müssen als Mediziner immer den ganzen Menschen vor Augen haben“, so der Kardiologe. „Stress, Kummer, persönliche Schwierigkeiten – das alles sind Faktoren, die sich auf unsere Gesundheit auswirken können.“ Unser Herz leistet viel. Bei einem gesunden normalen Menschen schlägt es ungefähr 100.000 Mal pro Tag, das sind 3,6 Millionen Schläge im Jahr, wobei enorme Mengen an Energie freigesetzt werden: „Ein Herz würde es schaffen, einen LKW an einem Tag 32 Kilometer fahren zu lassen“, so Dr. Berentelg. Und dennoch – die Psyche beeinflusst das Herz und macht es verwundbar.

Broken-Heart-Syndrom

Die wohl bekannteste durch seelisches Leiden ausgelöste Erkrankung ist das „Broken-Heart-Syndrom“. Hierbei liegen die gleichen Symptome wie bei einem gewöhnlichen Herzinfarkt vor. Allerdings ist die Ursache nicht ein Verschluss eines Herzkranzgefäßes, sondern eine erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Katecholamin, durch die sich die Herzkranzgefäße stark verengen und kein Blut mehr in den Körper gelangen kann. Die Form der linken Herzkammer ist dabei stark verändert und die Herzspitze ballonartig erweitert. Nach diesem Erscheinungsbild gaben japanische Ärzte der Krankheit einen eigenen Namen – Takotsubo-Syndrom, da im Akutfall die Form der Herzkammer an das traditionelle Gefäß Takotsubo erinnert, das als Tintenfischfalle verwendet wird. Auslöser für die Erkrankung ist fast ausschließlich emotionaler Stress, meistens Trauer. Die gute Nachricht: In der Regel erholt sich das Herz nach ein paar Monaten wieder vollständig.

Herz und Psyche beeinflussen sich gegenseitig

Aber nicht nur der psychische Zustand eines Menschen kann dem Herz schaden – umgekehrt beeinflussen Herzerkrankungen auch das seelische Wohlbefinden. „Ein Herzinfarkt verletzt die Psyche“, so Dr. Berentelg. „Bei einer derartigen Erkrankung ist die ganze Schale weg, da bleibt nur noch der Mensch in seiner Verwundbarkeit, und er muss erst wieder ganz langsam Vertrauen zu sich, seinem Körper und zu seiner Seele bekommen.“ Häufig sind die Folgen einer Herzerkrankung Ängste und Depressionen bis hin zu Herzneurosen. In diesem Fall drehen sich die Gedanken des Patienten pausenlos um sein Herz, und es herrscht die Angst vor, es könnte wieder etwas passieren.

Wie kann man gegensteuern? Dr. Berentelg: „Am besten wäre es, eine gute Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und nicht alles an sich herankommen zu lassen. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan“. Doch es gibt durchaus hilfreiche Methoden. Mit Entspannungsübungen wie Yoga, einem geregelten Tagesrhythmus, gesundem Schlafverhalten und mehr digitaler Abstinenz – also nicht immer und überall per Smartphone verfügbar zu sein – sowie ausreichend körperlicher Bewegung kann man auf mehr Gelassenheit zusteuern. Dr. Berentelg ermuntert aber auch vor allem dazu, über Belastungen und Sorgen zu sprechen: „Seien Sie offen mit Ihren Ängsten und Problemen. Wir Ärzte wollen diese ernst nehmen – die, die sie krank machen, und die, die aufgrund Ihrer Krankheit entstanden sind. Lösen können wir Ihre Probleme nicht, aber das Wissen um sie bringt uns ein ganzes Stück weiter.“

Quelle: Stefanie Müller

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