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„In Würde den letzten Ring des Lebens in vertrauter Umgebung vollziehen“

14. Oktober 2013 | Das Neueste, Gesundheit, Photo Gallery

(zg) Neu gegründetes PalliativeCareTeam Kraichgau versorgt unheilbar kranke Menschen zu Hause

(v.l.): Thomas Peukert (für die Krankenkassen BKK, IKK und den Verband der Ersatzkassen, vdek), Joachim Stutz (Stv. Geschäftsführer der AOK Rhein-Neckar-Odenwald), Rüdiger Burger (GRN-Geschäftsführer) und Hans-Jürgen Hellmann (Geschäftsbereichsleiter der GRN-Pflegeeinrichtungen) bei der Unterzeichnung des Versorgungsvertrags für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) (Quelle: GRN)

Zu Hause, in vertrautem Umfeld und umsorgt von nahestehenden Menschen, die letzte Lebenszeit zu verbringen – das wünscht sich die Mehrheit unheilbar Kranker. Um die Erfüllung dieses Wunsches zu ermöglichen, haben sich niedergelassene Palliativmediziner, Palliativpflegekräfte der regionalen Sozialstationen und Pflegedienste sowie weitere Dienstleister im südöstlichen Rhein-Neckar-Kreis zu einem Netzwerk der so genannten Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) zusammengeschlossen. Am Dienstag, 8. Oktober 2013, unterzeichneten Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen einen entsprechenden Versorgungsvertrag mit Repräsentanten des neu gegründeten PalliativeCareTeams (PCT) Kraichgau. Das Team steht ab sofort unheilbar kranken Menschen und ihren Angehörigen im Gebiet zwischen Lobbach im Norden und Angelbachtal im Süden sowie zwischen Malsch im Westen und Helmstadt-Bargen im Osten mit seinen Diensten zur Verfügung – für angemeldete Patienten rund um die Uhr. Das PCT Kraichgau ergänzt somit die bereits bestehenden Palliativ-Netzwerke in Mannheim und Heidelberg, die beide Großstädte sowie deren benachbarte Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises versorgen. Koordiniert wird die Arbeit des Kraichgauer Teams von Palliativ-Care-Spezialistinnen an der GRN-Klinik Sinsheim. Die Kosten für die medizinischen und pflegerischen Leistungen übernehmen die Krankenkassen, zusätzlich wird das Team durch Spenden des Vereins Initiative Palliativversorgung Sinsheim e. V. unterstützt.

Rüdiger Burger, Geschäftsführer der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH, bedankte sich anlässlich der Vertragsunterzeichnung insbesondere bei den am neu gegründeten PalliativeCareTeam beteiligten Hausärzten für deren Initiative zugunsten einer SAPV im Kraichgau: „Ohne Ihr Engagement und den unermüdlichen Einsatz für Ihre Patienten wären wir heute nicht an diesem Punkt!“ Für die Vertreter der Krankenkassen äußerte sich Joachim Stutz, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Rhein-Neckar-Odenwald, zum Abschluss des SAPV-Vertrags: „Wir freuen uns, dass wir im Rhein-Neckar-Kreis nun eine nahezu flächendeckende Palliativversorgung haben.“

„Ziel eines Palliative Care Teams ist es, die Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen so weit wie möglich zu erhalten und zu fördern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod zu ermöglichen“, erläutert Hans-Jürgen Hellmann, der als Geschäftsbereichsleiter für die Pflegeeinrichtungen der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH zuständig ist und das PCT Kraichgau maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat. Das Motto des Teams lautet entsprechend, in Anlehnung an ein Gedicht von Rainer Maria Rilke: „In Würde den letzten Ring des Lebens in vertrauter Umgebung vollziehen.“ Gemeinsam behandeln und lindern die speziell im Umgang mit unheilbar kran­ken Menschen geschulten Fachkräfte des PalliativeCareTeams Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Angst, Unruhe und Atemnot. Auch die Versorgung von so genannten Ports – dauerhafte Gefäßzugänge zur Verabreichung von Medikamenten für die Chemotherapie bei Krebserkrankungen –, die Betreuung von Schmerzpumpen oder die professionelle Wundversorgung zählen zu den Aufgaben der Palliativmediziner und Palliativpflegekräfte, deren Arbeit durch weitere Dienstleister aus dem Gesundheitswesen unterstützt wird. Die am PCT Kraichgau beteiligten Personen und Institutionen sind über die Koordinationsstelle an der GRN-Klinik Sinsheim miteinander vernetzt und je nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen für ihre Patienten da. Sollte es dennoch nötig werden, die schwerkranken Menschen vorübergehend stationär zu behandeln, stehen in der GRN-Klinik ein speziell ausgestattetes Palliativzimmer sowie entsprechend geschulte Pflegekräfte zur Verfügung.

Kontakt und beteiligte Institutionen / Personen

PalliativeCareTeam Kraichgau
Ansprechpartnerinnen:

Dr. med. Damaris Köhler, Fachärztin für Anästhesie, Palliativmedizin

Birgit Strittmatter, Koordinatorin, Fachkraft für Palliative Care und Aromapflege
Sonja Hansal, Stellvertretende Koordinatorin, Fachkraft für Palliative Care
Alte Waibstadter Straße 1, 74889 Sinsheim

Telefon: 07261 66-1920, Fax: 07261 66-1949

E-Mail: [email protected]
Bürozeiten: Montag bis Freitag 9 bis 15 Uhr

Folgende soziale Einrichtungen sowie Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzqualifikation Palliativmedizin sind am SAPV-Netzwerk des PalliativeCareTeams Kraichgau beteiligt:

  • Sozialstation Helmstadt-Flinsbach im GVV Waibstadt
  • Sozialstation Sinsheim
  • Pflegedienst Flaskamp & Rekort, Dielheim
  • Pflegedienst Mayerhöffer, Sinsheim
  • Sozialstation Elsenztal, Meckesheim
  • Sozialstation Letzenberg, Mühlhausen
  • Dr. Regina Cairns, Allgemeinmedizinerin, Mühlhausen
  • Dr. Ulrike Frei, Allgemeinmedizinerin, Waibstadt
  • Dr. Andreas Hammer, Allgemeinmediziner, Sinsheim
  • Dr. Jürgen Karrer, Allgemeinmediziner, Sinsheim

Allgemeine Hintergrundinformationen

Der Begriff „Palliative Care“ ist englisch. Das Wort „Palliative“ kommt vom lateinischen „Pallium“ und bedeutet Mantel. Die in der Palliativmedizin und
-pflege tätigen Menschen möchten im übertragenen Sinn einen schützenden und lindernden Mantel um ihre Patienten legen, damit diese trotz ihrer Erkrankung die letzte Zeit ihres Lebens  weitgehend beschwerdefrei und in Würde verbringen können. „Care“ umschreibt die sich kümmernde Fürsorge.

Die allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV)* dient dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen bzw. stationären Hospizen zu ermöglichen. AAPV beinhaltet die Palliativversorgung, die von Leistungserbringern der Primärversorgung (in erster Linie den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie den ambulanten Pflegediensten) mit palliativmedizinischer Basisqualifikation er­bracht werden kann.

Die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)*  richtet sich an Palliativpatienten und deren soziales Umfeld, wenn die Intensität oder Kom­plexität der aus dem Krankheitsverlauf resultierenden Probleme den Einsatz eines spezialisierten Palliativteams (Palliative Care Team) notwendig macht – vorübergehend oder dauerhaft. Sie erfolgt im Rahmen einer ausschließlich auf Palliativversorgung ausgerichteten Versorgungsstruktur. Diese beinhaltet ins­besondere spezialisierte palliativärztliche und palliativpflegerische Beratung und/oder (Teil-)Versorgung, einschließlich der Koordination von notwendigen Versorgungsleistungen bis hin zu einem umfassenden, individuellen Unter-­ stützungsmanagement. Multiprofessionalität, 24-stündige Erreichbarkeit an sieben Tagen in der Woche und Spezialistenstatus (durch Weiterbildung und Erfahrung) der primär in der Palliativversorgung tätigen einzelnen Leistungserbringer sind unverzichtbar. Das Team führt regelmäßige multiprofessionelle Teamsitzungen und Fallbesprechungen durch und arbeitet eng mit den Strukturen der Primärversorgung (z. B. niedergelassene Ärzte, Pflegedienste, Krankenhäuser, stationäre Pflegeeinrichtungen) sowie den Einrichtungen der Hospizbewegung zusammen.

*Definitionen nach einem Glossar der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e. V. und dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V. vom 15. Januar 2009

Quelle: Stefanie Müller

 

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