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„Jeder 5. Unfall durch Medikamente verursacht“

1. Oktober 2019 | Allgemeines, Das Neueste

(zg) Etwa 40.000 Autofahrer lenken unter dem Einfluss von Arzneimitteln ein Fahrzeug. Sie reagieren langsamer, können Entfernungen schlechter einschätzen, ihre Bremskraft ist geringer und sie fahren risikobereiter.

Rund ein Fünftel aller zugelassenen Arzneimittel können nach den Angaben ihrer Hersteller die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Darauf hat der Medizinjournalist Matthias Bastigkeit jetzt in einem Festvortrag für den BADS unter dem

Titel  „Medikamente und Neue psychoaktive Substanzen im Straßenverkehr“  hingewiesen. Statistisch gesehen werde damit jeder fünfte Unfall direkt oder indirekt durch Medikamente verursacht. „Rund 80 Prozent der Menschen, die sich mit Arzneimitteln ans Steuer setzen, sind sich der Gefahr aber nicht bewusst“, so der Referent.

„Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, insbesondere wenn zusätzlich Alkohol getrunken wird dieser Hinweis taucht in 14.000 Beipackzetteln auf und betrifft damit etwa 30 Prozent aller Medikamente. Darunter sind Benzodiazepine, Antihistaminika und Psychopharmaka ein besonders großes Problem“, sagte Matthias Bastigkeit.

Benzodiazepine als Tranquilizer wirkten unter anderem angstlösend, entspannten die Muskeln, machten müde, minderten damit die Reaktionszeit und machten vergesslich. „Jede dieser Reaktionen wirkt sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit aus. Besonders Arzneimittel mit einer langen Wirkdauer wie Diazepam verursachen einen sogenannten „Hang over“, sagte Bastigkeit weiter.  Auch am nächsten Tag leide der Fahrzeuglenker noch unter den Nebenwirkungen. Die Beeinträchtigung des Fahrvermögens entspreche mindestens einer vergleichbaren Veränderung wie unter mindestens 0,5 Promille. Die Wirkung bei Frauen und Männern sei unterschiedlich.

Matthias Bastigkeit wies abschließend auf das Benzodiazepin Xanax hin. „Es ist Trend und unter Jugendlichen besonders beliebt. Im Internet kann man Kleidung, Tassen, Kissen, Uhren und vieles mehr mit dem Schriftzug ordern.“ Die Gefahr der Sucht sei vergleichsweise groß, die Wirkdauer lang und die Wechselwirkung mit Alkohol extrem. „Besonders in der Rapper-Szene ist das Arzneimittel, das über das Netz problemlos ohne Rezept bestellt werden kann, besonders gefragt.“

Quelle: Marlies Eggert

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