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„Man muss hier oft einen kühlen Kopf bewahren“

5. November 2020 | Das Neueste, Gesundheit, Photo Gallery

Einblick in die Arbeit der Integrierten Leitstelle in Ladenburg während der Corona-Pandemie / Über 1300 Rettungsmittel-Einsätze im Zusammenhang mit Covid-19

(Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis): Disponentinnen und Disponenten der Leitstelle in Ladenburg bei der Arbeit

(zg) „Feuerwehr und Rettungsdienst. Wo genau ist der Notfallort?“ So beginnt fast jede Notrufannahme, berichtet Dirk Kühnberger, Disponent der Integrierten Leitstelle (ILS) Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH. Die zentrale Aufgabe von Dirk Kühnberger und seinen 46 Kolleginnen und Kollegen ist die Entgegennahme von Hilfeersuchen über die europaweite Notrufnummer 112 sowie die anschließende Alarmierung der entsprechenden Rettungsmittel und Hilfsorganisationen. Hierzu zählen unter anderem der Rettungsdienst, die Feuerwehr, Katastrophenschutzeinheiten sowie Krankentransporte.

Alle Disponentinnen und Disponenten haben Erfahrungen im Bereich des Rettungsdienstes oder der Feuerwehr und sind hierdurch auf neue und unbekannte Situationen bestens vorbereitet. „Die Bandbreite an Aufgaben ist sehr groß, man muss hier oft einen kühlen Kopf bewahren beim Verarbeiten der Informationen und gleichzeitiger Beruhigung und Beratung des Gegenübers“, erklärt Kühnberger. Die Leitstelle ist auch während der Corona-Pandemie mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Sie ist ein wichtiger Baustein der kritischen Infrastruktur der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr insbesondere zur Sicherstellung der Notrufbearbeitung und Disposition der erforderlichen Rettungsmittel der verschiedenen Hilfsorganisationen.

So wurden seit Beginn des Jahres in der Leitstelle in Ladenburg insgesamt 84.429 Notrufe entgegengenommen (Stand der Zahlen: Stichtag 21.10.2020). Infolgedessen wurden 50.625 Mal Rettungsmittel und bei circa 4200 Einsätzen die Feuerwehren des Kreises alarmiert. Alleine 1375 Rettungsmittel-Einsätze erfolgten im Zusammenhang mit Covid-19 – etwa, wenn erkrankte Personen zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. „Zur effektiven und schnellen Koordinierung und Bündelung von Kapazitäten haben wir bereits in einem sehr frühen Stadium der Pandemie an der Uniklinik Heidelberg eine Koordinierungsstelle für Anfragen der Leitstelle und anderer Kliniken eingerichtet“, erläutert Stefanie Heck, Leiterin der Integrierten Leitstelle.

Auch innerhalb der ILS wurden zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes verschiedene organisatorische Maßnahmen ergriffen. So wurden die Dienstgruppen umorganisiert, um ein Aufeinandertreffen und damit eine Durchmischung aller Kolleginnen und Kollegen zu verhindern. In einem Hygienekonzept wurde – neben weiteren Hygienemaßnahmen – ein spezielles Zugangskonzept entwickelt und umgesetzt. Nicht nur diese Maßnahmen, sondern auch das Verhalten der Anrufer haben die tägliche Arbeit in der Leitstelle während der Pandemie verändert: „Viele Menschen hatten Angst, sich im Krankenhaus mit dem Coronavirus zu infizieren“, sagt Dirk Kühnberger. Häufig sei der Notruf auch aus reiner Verunsicherung getätigt worden. Der Disponent berichtet, dass die Mitarbeitenden der Leitstelle den Anrufern gerade dann oftmals beratend zur Seite stehen und diese an das Gesundheitsamt oder den behandelnden Hausarzt verweisen konnten.

In diesem Zusammenhang dankt die Dezernentin für Sicherheit und Ordnung des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis, Doreen Kuss, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis gGmbH für die Unterstützung und das Verständnis zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen: „Gerade in Zeiten dieser Pandemie leisten sie einen ausgesprochen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger – herzlichen Dank!“

Quelle: Silke Hartmann

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