Bleiben Sie informiert  /  Sonntag, 14. Dezember 2025

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Direkt zur Redaktion

[email protected]

Mindestlohn mindert Attraktivität der Lehre

4. Juli 2014 | Das Neueste, Politik

(zg) Der Mindestlohn ist besiegelt. Zwar sind die schlimmsten Ecken und Kanten des heute (03.07.) vom Bundestag beschlossenen Gesetzes in letzter Minute abgeschliffen worden, aber das Ergebnis bleibt aus Sicht des Handwerks riskant: „Viele Betriebe zahlen tariflich bereits jetzt  einen höheren Stundensatz, das ist nicht das Problem“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) Oskar Vogel, „aber wenn ungelernte Helfer künftig deutlich mehr verdienen als junge Menschen in der Ausbildungszeit, dann wird die Lehre unattraktiv.“ Da könne so gut wie kein Azubi-Lohn mithalten.

Die geradezu panischen Änderungen des Gesetzgebers vor Torschluss hätten gezeigt, dass nichts über die seit Jahrzehnten bewährte Tarifautonomie gehe, sagte Vogel weiter. Statt den Weg über differenzierte tarifliche Branchenmindestlöhne weiter zu gehen, habe sich beim Gesetzgebungsverfahren für einen einheitlichen Mindestlohn die Schwierigkeit offenbart, die Heterogenität der Branchen sowie die regionalen und strukturellen Unterschiede der Unternehmen unter einen Hut zu bringen. Dass neben Pflichtpraktika im Rahmen eines Studiums oder einer Berufsausbildung nun auch Orientierungspraktika bis zu drei Monaten ausgenommen sind, sei sinnvoll: „Allerdings hätten wir uns sechs Monate gewünscht.“

Man werde nun sehr genau beobachten müssen, ob der Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn bereits ab dem 18. Lebensjahr den Reiz für manchen Jugendlichen erhöhe, eine Ausbildung zu umgehen, betonte Vogel. 1.400 Euro brutto im Monat ohne jegliche Qualifikation, das klinge doch verlockend.  Zudem verhalte sich dies kontraproduktiv zu den Bemühungen der Landesregierung, tausende Jugendliche ohne Abschluss schneller von der schulischen Warteschleife in die duale Ausbildung zu bringen, wie es ab dem kommenden Schuljahr auf Empfehlung des landesweiten Ausbildungsbündnisses mit der dualen Ausbildungsvorbereitung (AV dual) modellhaft erprobt wird. Diesem begrüßenswerten neuen Bildungsweg könnten damit Steine in den Weg gelegt werden, befürchtet Vogel.

Die 133.000 Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg erwirtschaften einen Umsatz von 82 Milliarden Euro. Sie beschäftigen 735.000 Mitarbeiter und bilden 50.000 junge Menschen aus.

Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Das könnte Sie auch interessieren…

Unbekannter verkauft Messer und Kochtöpfe zu Wucherpreisen – Polizei sucht Zeugen

Ein 77-jähriger Mann ist Opfer eines dreisten Betrugs geworden. Der Senior wurde am Mittwochvormittag von einem Unbekannten angesprochen, der ihm angeblich hochwertige Messer- und Kochtopfsets verkaufen wollte. Der Vorfall ereignete sich zunächst auf dem Parkplatz...

Sinsheim-Woche bei SPD-Abgeordnetem Jan-Peter Röderer

Im Dezember widmet sich der Landtagsabgeordnete Jan-Peter Röderer eine ganze Woche lang dem Sinsheimer Teil seines Wahlkreises. Vom 15. bis 19. Dezember ist er gemeinsam mit seinem Team im Büro am Kirchplatz präsent – sei es für ein Bürgergespräch, einen Kaffee oder...

Vollsperrung nach Verkehrsunfall auf der BAB 6 bei Sinsheim

Wie bereits berichtet kam es am Sonntagabend gegen 20:15 Uhr auf der BAB 6 in Fahrtrichtung Mannheim zu einem Verkehrsunfall. Ein 44-jähriger Mann war mit seinem Ford Mondeo auf Höhe Hoffenheim unterwegs, als er auf regennasser Fahrbahn die Kontrolle über sein...

 Sinsheim – Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Zeitreise

Archiv

Hier könnte Ihr Link stehen