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Steuern bremsen Investitionen im Handwerk aus

16. Mai 2017 | Das Neueste, Gewerbe

Zwei von drei Handwerksbetrieben im Land sehen Steuern und Abgaben als Haupthemmnis für mehr Investitionen. Aber auch fehlende Fachkräfte, hohe Energiekosten und bürokratische Verfahren sorgen für Zurückhaltung.

(zg) In einer landesweiten Umfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) unter 1.500 Betrieben aller Branchen und Regionen nannten 67 Prozent Steuern und Abgaben als Hemmnis. „Im Handwerk werden Investitionen meist ausschließlich über Eigenkapital und folglich ohne steuerliche Erleichterungen finanziert – in den letzten drei Jahren war dies in rund der Hälfte aller Fälle so“, sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Bei Fremdkapitalfinanzierungen, die im besagten Zeitraum aber nur etwa ein Viertel der Betriebe in Anspruch genommen haben, seien hingegen die Zinsen steuerlich abzugsfähig. „Hier wünschen wir uns Regelungen, die der Investitionskultur der Branche mehr entgegenkommen“, so Reichhold.

Nur sieben Prozent der Handwerksbetriebe im Land haben Fördermittel eingesetzt – in aller Regel bei größeren Investitionsvorhaben. „In Zeiten niedriger Zinsen sind günstige Kredite kein wirksames Zugpferd“, erläutert Reichhold. Wolle man Betriebe bei Investitionen wirklich unterstützen, müsse man über eine Zuschussförderung nachdenken.

Anzeige SwopperAn zweiter Stelle der Investitionshemmnisse stehen mit 61 Prozent Nennung die fehlenden Fachkräfte oder Auszubildenden, die die technischen Investitionen nutzen können. Mit deutlichem Abstand folgen hohe Energiekosten (40%), die eine Investition unrentabel machen können, sowie bürokratische Planungsverfahren (35%).

Trotz aller Hemmnisse haben die Betriebe die gute Konjunktur der letzten Jahre genutzt: Knapp 90 Prozent haben Geld für Investitionen in die Hand genommen. Rund die Hälfte davon gab an, dass ihre Investitionssumme von 2014 bis 2016 im Vergleich zum vorangegangenen Drei-Jahres-Zeitraum gestiegen sei. Hauptsächlich floss das Geld in Werkzeuge, Maschinen und Fahrzeuge, bei Ladenhandwerken auch in die Einrichtung von Geschäften und Showrooms.

Quelle: Jens Nusser

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