Innenstädte im Wandel: Regionale Initiativen für lebendige Ortszentren
Die Innenstädte sind das wirtschaftliche Herz der Kommunen, stehen aber vor Veränderungen durch Onlinehandel und verändertes Einkaufsverhalten. Wie lassen sich die Ortszentren wieder in einen guten Takt bringen? Und welche Ansätze haben sich in der Region bereits bewährt? Mitte Oktober informierten die Organisatoren des Netzwerks „Innenstadt und Wirtschaft“ – die Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit der IHK Rhein-Neckar und dem Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis – über bestehende Projekte und neue Initiativen.
Landrat Stefan Dallinger betonte in seinem Grußwort: „Ich möchte bewusst nicht vom ‚Sterben der Innenstädte‘ sprechen. Unsere Innenstädte sind da!“ Dennoch habe sich die Situation gewandelt und neue Herausforderungen seien zu meistern. IHK-Experte Mario Klein ergänzte: „Rund 14 Prozent der Einkäufe in Deutschland finden online statt, über 85 Prozent jedoch noch vor Ort in den Geschäften. Das zeigt: Die Städte haben noch viel Potenzial, rechtzeitig aktiv zu werden.“
Zwei Praxisbeispiele verdeutlichten, wie Innenstädte lebendig gestaltet werden können. In Hockenheim wurde die Karlsruher Straße im Rahmen des Landes-Förderprojekts „THE STÄDT“ zeitweise zur Fußgängerzone umgestaltet, mit neuen Sitzgelegenheiten, Pflanzen, einer Tischtennisplatte und einem mobilen Spielgeräteverleih. In Mosbach setzte man mit „Mosbach liest“ auf ein Fest für alle Generationen auf dem historischen Marktplatz, ergänzt durch Gutscheinkarten des Unternehmernetzwerks „mosbach:aktiv“, die den lokalen Einzelhandel fördern und Mitarbeitende motivieren.
Mut machte zudem Frederik Fischer, Gründer des Sozialunternehmens Neulandia, mit seinem Vortrag über Kleinstädte als Orte der Begegnung und Innovation. In experimentellen Formaten entwickeln kreative Gruppen gemeinsam mit Kommunen neue Ideen – von Stadtmöbeln über Open-Air-Kinos bis hin zu gemeinschaftlichem Wohnen. „Nicht alles gelingt sofort – aber jedes Experiment bringt uns weiter“, betonte Fischer.
Dorothee Wagner lobt
Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmenden intensiv über die vorgestellten Ansätze und eigene Ideen aus. Dorothee Wagner, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, lobte die Vernetzung: „Genauso wichtig wie die Inhalte war die Botschaft, dass unsere Teilnehmenden nicht allein vor den Herausforderungen stehen.“ Ein weiteres Treffen des Netzwerks ist für das kommende Jahr geplant.
Bildquelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis










