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Sinsheim Hoffenheim vor 360 Jahren – Kriegszeiten und Kriegsdienstverweigerer

1. Februar 2023 | > Sinsheim, Bildung, Das Neueste, Dühren, Ehrstädt, Hoffenheim, Politik

"Ein kluger Kopf paßt unter keinen Stahlhelm." - Albert Einstein

„Ein kluger Kopf paßt unter keinen Stahlhelm.“ – Albert Einstein

Im Jahr 1663 weigerte sich die Gemeinde Hoffenheim einen Beitrag für den Türkenkrieg zu leisten, was zu Hinrichtungen und Strafzahlungen führte.

Die Forderungen, die nicht nur an Sinsheim und Hoffenheim gestellt wurden, waren Truppenstellung und Geldleistungen für den Türkenkrieg.

Im 17. Jahrhundert wurden viele Orte im Kraichgau im Zuge des Dreißigjährigen Krieges mehrere Male verwüstet und entvölkert. So auch die Orte Hoffenheim, Ehrstädt oder Dühren.
 
Der Dreißigjährige Krieg war ein Konflikt um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich und in Europa, er begann als Religionskrieg und endete als Territorialkrieg.
 
Er war ein großer europäischer Konflikt, der von 1618 bis 1648 in Mitteleuropa stattfand. Der Krieg entstand aus Konflikten zwischen Protestanten und Katholiken und eskalierte schließlich zu einem Konflikt zwischen den europäischen Mächten, insbesondere zwischen dem Habsburger Reich und dem Königreich Schweden. Der Krieg brachte enorme Zerstörung und Verluste für die betroffenen Bevölkerungen, vorwiegend in Deutschland, und gilt als eine der blutigsten Kriegsepochen in der europäischen Geschichte.
 
Haben die Menschen keine Lehren aus der kriegerischen Geschichte gezogen?
 
Die schlimmsten Kriegskatastrophen der Geschichte sind der Erste und Zweite Weltkrieg, bei denen Millionen Menschen ums Leben kamen. Auch Kriege wie der Vietnamkrieg, die Napoleonischen Kriege und der Dreißigjährige Krieg haben tiefgreifende Auswirkungen gehabt und gehören zu den bedeutendsten Konflikten in der Menschheitsgeschichte.
 
Zahlreiche Mahnmale, Kriegsmahnmale und Friedhöfe in Deutschland und ganz Europa sollten den Menschen in der heutigen Zeit zu denken geben.
 
Über die Jahrhunderte haben viele Menschen die Sinnlosigkeit von Krieg erkannt. Und den Kriegsdienst verweigert. „Beim Alten Fritz mussten die Deutschen zahlen, wenn sie kein Pulver verschießen wollten. Gegen Geld gab sich der Preußenkönig geneigt, »von der Gewissensfreiheit unserer Untertanen allen Zwang zu entfernen« (Gnadenprivileg von 1779)“ berichtet der Spiegel.
 
Weiter heißt es: „In der Bundesrepublik braucht es nicht Geld noch Gnade, dem Wehrdienst zu entkommen. Denn kein Bundesbürger, so bestimmt der Artikel 4 des Grundgesetzes, »darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden«. „
 
Das Kaiserreich hatte die Verweigerung des Militärdienstes als strafbare Handlung sanktioniert und bot denen, die aus Gewissensgründen ablehnten, nur noch die Möglichkeit, sich zum Sanitätsdienst zu melden. Das Fehlen eines solchen Rechts wurde erst während des Ersten Weltkriegs zu einem größeren Problem. Kriegsdienstverweigerer wurden nach Aburteilung durch Militärgerichte zu langjährigen Haftstrafen verurteilt oder in die Militärpsychiatrie eingewiesen, da ihr Verhalten als sozialpathologisch galt. In den letzten Kriegsmonaten kam es sogar zu standrechtlichen Erschießungen.
 
Die Situation für Kriegsdienstverweigerer verschlechterte sich nach der nationalsozialistischen Machtergreifung weiter. Hitler, besessen von der Vorstellung, dass Deutschland den Krieg wegen Deserteuren verloren hatte, ließ die militärgesetzlichen Bestimmungen gegen Kriegsdienstverweigerung verschärfen, wobei in Kriegszeiten grundsätzlich die Todesstrafe galt.
 
So stand so mancher vor der Wahl, Kopfschuss, weil Kriegsverweigerung oder ggf. Kopfschuss durch „den Feind“, weil man aktiver Kriegsteilnehmer, d.h. Soldat ist.
 
Kriegsmahnmal und Kriegsgräber Friedhof Baiertal (Kraichgau)

Kriegsmahnmal und Kriegsgräber Friedhof Baiertal (Kraichgau)

 

„Ein kluger Kopf paßt unter keinen Stahlhelm.“ – Albert Einstein

Albert Einstein, ein bedeutender Physiker und pazifistischer Aktivist, war ein starker Kritiker des Krieges. Er betonte die Notwendigkeit einer friedlichen Koexistenz und internationalen Zusammenarbeit und war besorgt über den Einsatz neuer Technologie im Krieg sowie die möglichen Auswirkungen auf die Menschheit.

In Zeiten, in denen Atomwaffen entwickelt wurden, warnte er vor den Gefahren eines Atomkrieges und rief zur friedlichen Lösung internationaler Konflikte auf. Einstein war aktiv an der Bewegung für Weltfrieden beteiligt und unterstützte zahlreiche Organisationen, die sich für den Frieden einsetzten.

Einstein betonte, dass „ein Volk, das in Frieden lebt, nicht nur wohlhabender, sondern auch intelligenter, kultivierter und moralischer“ ist als ein Volk, das im Krieg lebt. Seine Vision einer besseren Welt gründete sich auf den Glauben an die Möglichkeit einer Welt ohne Krieg, und er forderte die Menschen auf, zusammenzuarbeiten und eine friedliche Lösung zu finden.

Als Visionär und Pionier in seinem Denken über den Krieg und den Frieden hat Einstein tiefgreifende Auswirkungen auf die Welt gehabt und dazu beigetragen, dass viele Menschen den Wert einer friedlichen Welt schätzen gelernt haben. Er betonte die Bedeutung von Vernunft und gesundem Menschenverstand in der Bewältigung politischer Konflikte und glaubte an die Möglichkeit einer friedlichen Zukunft.

Quellen und weiterführende Informationen:

Der Spiegel: Wehrdienstverweigerer Edler Ritter

Schlacht bei Sinsheim

Einberufung

Text und Fotos: Robert Pastor

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