(zg) „Eine Erhöhung der Grunderwerbsteuer passt nicht nur gegenwärtig nicht, sondern überhaupt nie in die politische Landschaft“, kommentiert Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold die jüngsten Aussagen des stellvertretenden baden-württembergischen Ministerpräsidenten Thomas Strobl.
Die aktuellen Relativierungen der über Nebenabsprachen zum Koalitionsvertrag bekannt gewordenen Pläne der Landesregierung seien schön und recht, greifen Reichhold jedoch allesamt zu kurz: „Dass Ministerpräsident Kretschmann beteuert, dass in 2017 keine Erhöhung komme, macht die Sache vom Grundsatz her nicht besser.“ Vor allem ließe eine solche Aussage für 2018 einiges befürchten. „Wir erwarten, dass sich die Landesregierung von diesen Plänen distanziert und den Erwerb von Wohneigentum nicht weiter verteuert“, so Reichhold.
Sollte die Grunderwerbsteuer steigen, so konterkariere dies die unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg ins Leben gerufene Wohnraumallianz. „Auf der einen Seite will man alles tun, um Anreize für Wohnraum zu setzen, auf der anderen Seite zieht man den Häuslesbauern das Geld per Steuer wieder aus der Tasche“, so Reichhold. Zudem würde im grenznahen Gebiet der Steuerunterschied immer größer. Östlich der Landesgrenze liegt die Grunderwerbsteuer nach wie vor bei nur 3,5 Prozent.
Quelle: Jens Nusser