Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat eine neue Bevölkerungsvorausberechnung veröffentlicht. Demnach wird die Einwohnerzahl des Bundeslandes langfristig weiter steigen. Grundlage der Berechnung sind die Bevölkerungszahlen zum 31. Dezember 2023 auf Basis des Zensus 2022.
Die Prognose bis 2060
In der Hauptvariante, die von einer Zuwanderung entsprechend dem langjährigen Durchschnitt ausgeht, könnte die Bevölkerung bis 2060 um rund 570.000 Personen auf 11,80 Millionen anwachsen. Trotz eines zunehmenden Geburtendefizits wäre der Wanderungsgewinn weiterhin höher als die Sterbefälle.
Zusätzlich wurden zwei alternative Szenarien berechnet. In der Unteren Variante, die geringere Wanderungsgewinne annimmt, würde die Bevölkerung ab 2038 sinken und 2060 um etwa 110.000 unter dem Stand von 2023 liegen. In der Oberen Variante würde die Einwohnerzahl auf 12,49 Millionen steigen, was einem Zuwachs von 1,26 Millionen Personen entspricht.

Entwicklung des Anteils der jüngeren und der älteren Bevölkerung in Baden-Württemberg. Grafik: Statistisches Landesamt Baden‑Württemberg
Bevölkerungsstruktur und Alterung
Seit dem Jahr 2000 gibt es in Baden-Württemberg mehr ältere Menschen ab 60 Jahren als unter 20-Jährige. Derzeit machen Ältere 29 % der Bevölkerung aus, Jüngere nur noch 19 %. Bis 2040 könnte der Anteil der unter 20-Jährigen auf 18 % zurückgehen, während der Anteil der über 60-Jährigen auf 31 % steigen dürfte. Danach wird nur noch eine geringe Zunahme der älteren Bevölkerung erwartet.
Anstieg der Hochbetagten
Die Zahl der Menschen ab 85 Jahren wird weiter stark zunehmen. 1952 gab es etwa 18.000 Personen in dieser Altersgruppe, aktuell sind es rund 370.000. Bis 2050 könnte ihre Zahl auf mehr als 600.000 steigen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Pflegebedürftigkeit in der Bevölkerung.

Entwicklung der Zahl der Hochbetagten in Baden-Württemberg. Grafik: Statistisches Landesamt Baden‑Württemberg
Annahmen der Berechnung
Die Berechnungen basieren auf Annahmen zur Geburtenrate, Lebenserwartung und Zuwanderung. In der Hauptvariante wird eine konstante Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau angenommen. Zudem wird erwartet, dass die Lebenserwartung bis 2060 um etwa zwei Jahre bei Frauen und knapp drei Jahre bei Männern steigt. Für die Zuwanderung wurden bis 2060 in der Hauptvariante Wanderungsgewinne von rund zwei Millionen Personen prognostiziert.