Krankenhäuser bereiten sich auf Wasserausfall vor
Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, veranstaltete im Landratsamt ein Treffen zur Notfallplanung in Krankenhäusern bei einem Wasserausfall. Die Veranstaltung war Teil einer Reihe, die vor der Corona-Pandemie begann, und thematisierte Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserversorgung in medizinischen Einrichtungen. Ein Vorfall im Februar 2019, bei dem sich das Wasser in Teilen Heidelbergs bläulich verfärbte, machte die Relevanz solcher Planungen deutlich.
Austausch von Erfahrung
An der Veranstaltung nahmen Vertreter von Krankenhäusern, Wasserversorgern, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, der Bundeswehr sowie weiteren Hilfsorganisationen aus der Region teil. Ziel war es, Wissen und Erfahrungen im Bereich der Trinkwasserversorgung und des Notfallmanagements in sensiblen Einrichtungen auszutauschen.
Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserversorgung
Dr. Andreas Welker, Leiter des Gesundheitsamts, betonte die Bedeutung eines durchdachten Krankenhausalarm- und -einsatzplans, um handlungsfähig zu bleiben. Jens Bäumer vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellte Herausforderungen und Maßnahmen bei einem Wasserausfall in Krankenhäusern vor. Dipl.-Ing. Stefan Kramer, Leiter des technischen Gesundheitsschutzes, berichtete von der Verfärbung des Trinkwassers 2019 und deren Bewältigung. Martin Scherrer vom Universitätsklinikum Heidelberg gab Einblicke in die Nutzung von Notbrunnen zur Sicherstellung der Wasserversorgung.
Erkenntnisse und zukünftige Planungen
Die hohe Teilnehmerzahl zeigte das große Interesse an der Thematik. Es wurden Möglichkeiten zur Wassereinsparung, technische Anpassungen und Hilfsmaßnahmen intensiv diskutiert. Zudem wurden externe Unterstützungsmöglichkeiten und das DAKEP-Register thematisiert. Inga Bacher, Organisatorin des Formats, betonte die Relevanz einer effektiven Notfallvorbereitung.
Empfehlungen für die Bevölkerung
Stefanie Heck, Kreisbrandmeisterin und Leiterin des Amts für Feuerwehr und Katastrophenschutz, wies darauf hin, dass auch die Bevölkerung Vorsorgemaßnahmen treffen sollte. Das BBK empfiehlt, einen Wasservorrat anzulegen, da ein Mensch ohne Flüssigkeit nur wenige Tage überleben kann. Ein Erwachsener benötigt täglich mindestens 1,5 Liter Wasser, zusätzlich 0,5 Liter für das Kochen. Weitere Tipps zur Vorratshaltung sind auf der Website des BBK verfügbar.
In der nächsten Veranstaltung soll das Thema „Stromausfall“ behandelt werden.
Weitere Informationen
Weitere Tipps für die Zusammenstellung eines Vorrats gibt es auf der Website des BKK unter https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html
Informationen zur Krankenhausalarm- und -einsatzplanung unter https://www.bbk.bund.de/DE/Themen/Gesundheitlicher-Bevoelkerungsschutz/Krankenhausalarmplanung/krankenhausalarmplanung_node.html.
Text und Fotos: Landratsamt Rhein-Neckar