Chefärztin Nadine A. Michel im Interview: Brustkrebs, Vorsorge und Solidarität im Stadion
Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen in Deutschland: Jährlich erkranken rund 70.000 bis 75.000 Frauen neu. Gemeinsam mit dem Brustzentrum der GRN-Klinik Sinsheim macht der Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim auf die Erkrankung und die Möglichkeiten der Vorsorge aufmerksam. Beim Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim liefen Patientinnen und Mitarbeitende des Brustzentrums gemeinsam mit den Profis ins Stadion ein. In der Halbzeitpause sprach Chefärztin Nadine A. Michel mit Stadion-Sprecher Nils Hachmann am Spielfeld-Rand über Brustkrebs, Vorsorge und das besondere Erlebnis. Das Interview wurde live über die Stadion-Leinwand übertragen.
Auf die Frage, wie Vorsorge noch besser umgesetzt werden kann, betonte Michel: „Wir brauchen eine Kultur, in der über Vorsorge und Brustkrebs gesprochen und respektvoll damit umgegangen wird. Brustkrebs betrifft uns alle – jede oder jeder kennt eine betroffene Mutter, Tochter, Partnerin oder Kollegin. Die gute Nachricht ist: Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen oft sehr gut. Prävention ist Teamarbeit – nicht nur der Medizin, sondern auch der Politik und der Gesellschaft. Genau deshalb sind wir heute hier.“
Das Brustzentrum Sinsheim ist auf die ganzheitliche Betreuung von Brustkrankheiten spezialisiert. Von der Diagnostik über operative Verfahren bis hin zu systemischen Therapien wie Chemotherapie oder Antikörpertherapie bietet das Zentrum eine leitliniengerechte und zugleich menschlich orientierte Behandlung. Michel lobt das engagierte Team aus Ärzten und Pflegekräften sowie das Netzwerk aus Radiologen, Kardiologen und niedergelassenen Gynäkologen, das gemeinsam mit den Patientinnen an einer optimalen Therapie arbeitet. „Eine einzelne Person allein kann weder in der Medizin noch im Fußball beste Ergebnisse erzielen – Teamarbeit ist entscheidend“, betont sie.
Über das Erlebnis, gemeinsam mit den Spielern der TSG Hoffenheim ins Stadion zu laufen, sagt Michel: „Der Moment beim Einlaufen war ein Gänsehaut-Moment. Unser ganzes Team ist emotional berührt. Fußball hat eine enorme Strahlkraft. Die TSG übernimmt hier eine Vorreiterfunktion in Deutschland und bietet uns eine solche Bühne – das ist fantastisch. Dieses Zeichen der Solidarität für Patientinnen und für uns, die sich jeden Tag der Erkrankung widmen, wird nachhaltig sein.“
Das Interview führte Nils Hachmann, Stadion-Sprecher bei der Partie der TSG Hoffenheim gegen Heidenheim. Die Aktion zeigt eindrucksvoll, wie Sport, Aufklärung und gesellschaftliches Engagement Hand in Hand gehen können, um auf Brustkrebs aufmerksam zu machen und Patientinnen zu unterstützen.










