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Facebooks geplante Digitalwährung Libra hat es schwierig

7. Oktober 2019 | Finanzwelt

Der Widerstand wird scheinbar immer größer: Nachdem sich die USA sowie auch Frankreich gegen Libra, die Kryptowährung aus dem Hause Facebook, ausgesprochen haben, meldeten sich nun auch die Deutschen zu Wort – ebenfalls ablehnend. Aufgrund der Tatsache, dass es immer mehr Länder gibt, die eine Zulassung der Facebook-Kryptowährung verhindern wollen, scheinen nun auch die Finanzpartner von Libra nervös zu werden. Denn die Zusammenarbeit mit den namhaften Unternehmen, die sodann auch das große Plus des Libra-Projekts waren, scheint nun in vielen Fällen gefährdet.

Rückenwind oder Bremse?

Nachdem Facebook angekündigt hat, mit Libra, einer digitalen Währung, den Kryptomarkt erobern zu wollen, war die Euphorie natürlich groß. Spätestens dann, wenn ein Unternehmen wie Facebook, das eine nicht zu unterschätzende Macht auf die Wirtschaft hat, einen derartigen Schritt plane, so könnte das durchaus positive Entwicklungen mit sich bringen. So waren die Kryptofans überzeugt, Libra könnte sehr wohl für einen neuen Höhenflug am Kryptomarkt sorgen.

Das hat auch zu Beginn gestimmt. Der Bitcoin kletterte auf fast 14.000 US Dollar – zu Beginn des Jahres lag die Kryptowährung bei gerade einmal 3.000 US Dollar. Möchte man Bitcoin kaufen, so sollte man wissen, dass es jederzeit in die andere Richtung gehen kann – es gibt keine Strategie, die immer zum Erfolg führt. Das hat unter anderem auch das Jahr 2017 bewiesen. Lag man noch im Januar 2017 bei 1.000 US Dollar, so lag man Ende des Jahres bei 20.000 US Dollar – wenig später rutschte man jedoch wieder unter die 10.000 US Dollar-Grenze.

Die Kritik und auch die aufsichtsrechtlichen Hürden haben sich relativ schnell in den Vordergrund gespielt und waren zum Teil auch die Spielverderber. Denn nun sind laut den US Medien auch die großen Partner, mit denen man punkten wollte, kurz davor, sich ebenfalls vom Projekt zu verabschieden. Es handelt sich dabei um die Kreditkartenriesen Mastercard wie VISA, die – so ein Bericht des Wall Street Journals – wohl keine große Lust mehr auf eine Fortsetzung der Partnerschaft haben. Auch Stripe und PayPal, zwei der bekanntesten Online-Bezahldienste, sollen bereits kurz davor sein, die Zusammenarbeit mit Libra zu beenden.

Scheitert das Projekt jetzt doch noch?

Facebook mag zwar die Bedenken der Aufseher zurückgewiesen haben, wonach die Kryptowährung Libra in der Lage wäre, in die Hoheit von den Notenbanken einzugreifen, doch anscheinend hat das (noch) nicht gereicht. Die Angst der Staaten, das Geldmonopol an ein privates Unternehmen zu verlieren, sei noch immer ausgesprochen groß. Der Widerstand wird somit garantiert nicht geringer werden.

Doch was heißt das jetzt für Libra? Der ursprüngliche Plan, der von Facebook präsentiert wurde, hat sich damit befasst, Libra im Jahr 2020 auf den Markt bringen zu wollen. Da sich nun Frankreich wie Deutschland dagegen wehren und auch die Zahl der Kritiker in anderen Ländern gestiegen ist, kann zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht gesagt werden, ob sich der Plan von Facebook überhaupt umsetzen lässt.

„Libra ist ein Weckruf“

Benoit Coeuré, Direktor der Europäischen Zentralbank, hat darauf verwiesen, dass „Libra ein Weckruf“ für Notenbanken sein muss. So geht Coeuré davon aus, dass der Bedarf am schnellen, günstigen, verlässlichen sowie auch am grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr „in den nächsten Jahren zunehmen“ werde. Am Ende müssen Antworten gefunden werden. Bei den digitalen Währungen geht es hier in erster Linie um rechtliche Fragen.

Jedoch wissen die Experten natürlich auch, dass der Siegeszug der Kryptowährungen nicht verhindert werden kann. Die ersten Monate des Jahres 2019 haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass der Kryptomarkt noch lange nicht am Ende ist. Vor allem der Bitcoin, der bereits mehrfach für tot erklärt wurde, hat wieder ein richtig starkes Comeback geschafft.

Noch gibt es keine Informationen, wie es mit Libra weitergehen wird. Jedoch kann man davon ausgehen, dass Facebook sehr wohl alle Hebel in Bewegung setzen wird, damit die hauseigene Kryptowährung noch im Jahr 2020 auf den Markt kommt.

Ob das auch gleichzeitig für einen neuen Höhenflug des Bitcoin sorgen könnte? Noch sind die Experten unsicher, ob Libra als Rückenwind oder als Konkurrenz verstanden werden soll.

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