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Furioses Finale – Teil 2

21. Mai 2013 | Das Neueste, TSG 1899 Hoffenheim

Auch Teil 2 des immer beliebteren Hoffenheimer Sequels „Furioses Finale“ ließ wenig zu wünschen übrig. Die Hauptdarsteller aus dem Kraichgau wirkten in Dortmund lange Zeit unterlegen, setzten aber wieder effektvoll zum Schlussspurt an und überwanden in den letzten 15 Minuten den Champions-League-Finalisten zuletzt nicht einmal unverdient mit 2:1 – was den Relegationsplatz bedeutete.

Was davor geschah: Nach einer weitgehend verpassten Saison hatte Hoffenheim beschlossen, in den letzten sieben Spielen endlich wieder zu den eigenen Wurzeln zurückzukehren. Markus Gisdol, ehemaliger Hoffenheimer U-23-Trainer, übernahm die TSG und sammelte mit sehenswertem Fußball zusehends Punkte, ohne mit der abstiegsbedrohten Konkurrenz schon gleichziehen zu können. In Teil 1 von „Furioses Finale“ war Hoffenheim dann jedoch auf zwei Punkte herangekommen, indem durch zwei atemberaubende Tore in den letzten zehn Minuten gegen Werder Bremen gerade noch der so enorm wichtige Ausgleich gelang.

Wer geglaubt hatte, damit schon den spannenden Höhepunkt der TSG-Saison erlebt zu haben, sah sich auf hinreißende Weise getäuscht. Denn was am letzten Spieltag in Dortmund geschah, gehört in die Kategorie „Fußballwunder“. Wieder sah alles gleich zu Beginn nach Chancenlosigkeit aus, wieder lag Hoffenheim allzu früh in Rückstand, wieder machten Nervosität und die saisonlang gewachsene Enttäuschung einen dramatischen Strich durch die Rechnung der eigenen Spielidee. Umgekehrt schaltete und waltete Dortmund fast nach Belieben.

Aber Hoffenheim hatte auch einen Plan B. Wenn schon unterlegen, dann nur mit knappem Abstand bis kurz vor Ende des Spiels, weil Dortmund vor dem großen Finale in Wembley sich vermutlich nicht im Übermaß würde verausgaben wollen. Und der Plan ging auf. Die Borussen verpassten wie in den Spielen zuvor etliche Torgelegenheiten und wähnten sich eine Viertelstunde vor Schluss so sicher, dass der jetzt einsetzende Hoffenheimer Elan größte Chancen auf Erfolg hatte. Wesentlichen Anteil daran, dass die Partie zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch offen war, hatte Casteels mit einigen Glanzparaden.

Der BVB, immer überheblicher agierend, ließ sich von der Hoffenheimer Entschlusskraft kurz vor Ende der Partie völlig überrumpeln – und reagierte hochnervös und extrem leichtfertig. Erst mähte Hummels im Strafraum Volland um, dann Weidenfeller den eingewechselten Schipplock. Beide korrekt gegebenen Elfmeter verwandelte Salihovic eiskalt, mit Nerven wie Drahtseilen, die er später seiner Berliner Jugend zuschrieb. In der Nachspielzeit wurden die zum Zerreißen angespannten Nerven auf die bislang letzte, härteste Bewährungsprobe gestellt, denn der eben noch siegesgewisse und auf einmal im Rückstand liegende BVB wollte sich mit dem Hoffenheimer Sieg einfach nicht abfinden.

Vergeblich winkte Markus Gisdol jetzt seine Spieler nach vorn, die sich aus Respekt vor den letzten, wütenden Angriffen der Dortmunder gefährlich tief in die eigene Hälfte zurückdrängen ließen. Und dann geschah, was den Abstieg bedeutet hätte: Dortmund glich im übernervösen Getümmel aus, Schiedsrichter Dr. Drees erkannte den Treffer an. Aber das Tor war nicht regelkonform gefallen: Lewandowski, auf die Torjägerkanone erpicht, hatte im passiven Abseits noch den Fuß hingehalten und Casteels irritiert. Damit war aus passivem aktives Abseits geworden, was der Schiedsrichter nach Rücksprache mit seinem Assistenten auch einsah und den Treffer zurücknahm.

Verglichen mit dem Aufstieg in die 1. Liga vor exakt fünf Jahren war diese Partie ein Ritt auf Messers Schneide. Damals der fast gemütliche 5:0-Sieg gegen Fürth, diesmal ein Pokerspiel voller verdeckter Gefahren – das jedoch auf Trainerebene Markus Gisdol mit Längen vor Jürgen Klopp gewann. Sicher war auch das nötige Quäntchen Glück dabei, aber Hoffenheims Plan B war der vergleichsweise simplen Idee des BVB, die TSG schlicht in die Schranken zu weisen, klar überlegen.

In der Reihe „Furioses Finale“ kommt es nun also zur Fortsetzung – und wie aus dem dramatischen Lehrbuch findet die Relegation in unmittelbarer Nachbarschaft statt. Die Spiele gegen Kaiserslautern werden sicher nicht einfach sein, auf dem Platz, auf den Tribünen, in den Herzen aller Fans. Es steckt enorm viel Leidenschaft in der Entscheidung, wer in der nächsten Saison erstklassig spielen darf. Eine unglückliche Saison bietet für Hoffenheim zuletzt doch noch die Chance, auf den allerletzten Metern beherzt zuzufassen und das Glück in den Kraichgau zurückzuholen.

Quelle: TSG 1899 Hoffenheim, Alexander Hans Gusovius

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