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Hai-Observatorium – auch nur ein Zoo unter Wasser?

17. November 2016 | Das Neueste, NABU Sinsheim, Photo Gallery

Ist der Hai bösartiger Menschenfresser oder friedlicher König der Meere? Wichtig im Ökosystem oder Abfall der Fischindustrie?

f-kremer-obrock-suedafrika-sandtiger-adsc_8920(zg) Diese und andere Fragen rund um den Hai wurden in einer Diskussionsrunde anlässlich des geplanten Hai-Observatoriums beantwortet. Neben Gemeinderäten und Nabu -Mitgliedern hatte der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen auch drei Experten von SharkProject(SP) eingeladen, einer internationalen Hai- und Meeresschutzorganisation. Deren Fachleute agieren alle ehrenamtlich und nach dem Grundsatz, ein Umdenken durch Gespräche und Wissensvermittlung zu erreichen. Militante Aktionen schließen sie aus.

Mitbegründer und Präsident von SP international, Gerhard Wegner, vermittelten den interessierten Zuhörern viele Gründe, warum die Haltung größerer Haie nicht mit der von Land-Zootieren vergleichbar ist. „Haie sind in Gefangenschaft extrem empfindlich. Die Mortalitätsrate ist sehr hoch, auf einen gezeigten Hai kommen bis zu 9 tote Tiere. Da Haie derselben Art praktisch gleich aussehen sind sie unauffällig austauschbar.  Die meisten Haie verfügen nicht über eine aktive Atmung, sie müssen ununterbrochen schwimmen, damit der Wasserstrom durch ihre Kiemen nicht abreißt. Deshalb  überleben viele den Transport nicht oder sterben unmittelbar nach dem Einsatz in neue Aquarien an Erschöpfung und durch die Konfrontation mit unbekannten Bakterien. Außerdem sind ganz besonders lange Becken nötig, weil  es vor allem den  großen, pelagisch lebenden  Haien möglich sein muss, lange Bahnen schwimmen zu  können.“  berichtete der Haifachmann, der schon 14 verschiedene Bücher zum Thema veröffentlicht hat.

Anzeige Swopper„Pelagisch lebende Haie pflanzen sich in Gefangenschaft nicht fort“, erklärte Frau Kremer-Obrock, Präsidentin von SP Germany und ebenfalls erfahrene Hai-Expertin.“ Es sind also immer wieder Wildfänge nötig. Nach bisherigen Informationen sind in Sinsheim nicht nur die in Gefangenschaft reproduzierbaren kleinen Katzen- oder Stierkopfhaie vorgesehen, sondern eben auch besagte Wildfänge. Eine anderslautende Selbstverpflichtung existiert nicht“.

Eine besondere Empfindlichkeit der Haie ergibt sich auch durch ein Organ, die „Lorenzinischen Ampullen“, mit deren Hilfe der Hai feinste elektrische Felder messen kann. Ein Aquarium mit den notwendigen elektrischen Einrichtungen wird damit für das Tier, zusätzlich zum Besucherstress, zur Qual.

Zu bedenken gaben die Experten auch die Gefahr der negativen Publicity für Sinsheim. „Deutschlandweit führen Proteste und Demonstrationen von Tierschützern überall zur Schließung von Delphinarien. Sinsheim steht bereits jetzt im Fokus vieler, z.T. radikaler Tierschutzorganisationen.“ , berichtete der Regionalleiter von SP Baden-Württemberg, Martin Trösch, „Sobald die Pläne konkret werden kann man auch hier mit ganz massiven Protesten rechnen.“  Die Stadt müsse sich darauf einstellen, dass das Bild solider, gehobener Freizeitgestaltung verschoben wird hin zu Sensationstourismus. Dieses  Bild werde noch verstärkt durch das Angebot, mit Haien zu tauchen, für die Haie extremer Stress und für die Taucher unkalkulierbar gefährlich.

Die Experten stellten auch ihr umfangreiches Programm vor, mit dem mittels moderner  Medien Kindern und Erwachsenen die Welt der Haie näher gebracht werden kann. Sie bieten Schulprogramme an, richten auf Wunsch multimediale Ausstellungen ein und haben auch einen zweistündigen, spannenden, bildgewaltig unterstützten Vortrag im Programm, alles kostenlos und ehrenamtlich.   Der Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen vereinbarte daraufhin mit SharkProject, der Bevölkerung baldmöglichst, in Zusammenarbeit mit dem NABU Sinsheim, diesen Vortrag zu präsentieren und anschließend auch eine Diskussion in großer Runde zu ermöglichen.

Quelle: Anja Wirtherle

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