Sie sprießen wie Pilze aus dem Boden: Snackautomaten, vollgestopft mit allem, was Heranwachsende „cool“ finden sollen. Am Bahnhof steht schon lange ein solches Ungetüm – und laut Selbstversuch eines Elternbeiratsmitglieds spuckte es Vapes ganz ohne Alterskontrolle aus. Natürlich nur ein „bedauerlicher technischer Ausfall“…
Noch erstaunlicher ist der Anblick am Stiftbuckel Richtung Realschule und Wilhelmi-Gymnasium: Dort stehen gleich zwei Automaten, prall gefüllt mit Süßwaren, Energydrinks – und sogar mit CBD-Produkten, Vapes sowie Zubehör, um Joints zu drehen (Longpapes, Feuerzeuge inklusive). Über die Legalisierung von Cannabis mag man streiten – aber dass Kinder und Jugendliche auf ihrem Schulweg an Automaten mit solchen Artikeln vorbeilaufen und problemlos zugreifen können, ist schlicht unverantwortlich.
Auch aus Sicht der Schulen ist die Lage klar: Der Elternbeirat, die Schülermitverantwortung und der Schulsanitätsdienst sind sich einig – diese Automaten sind eine Gefahr. Energy-Drinks werden von Jugendlichen unterschätzt und können zu Herzrhythmusstörungen und Notfällen führen. Vapes belasten die Atemwege, können abhängig machen und sind alles andere als harmlos. CBD-Produkte und Rauchzubehör signalisieren den Kindern eine Normalität, die in dieser Altersgruppe nichts verloren hat. Und dazu kommen die Zuckerbomben, die kurzfristig pushen, aber Konzentration und Leistung sofort wieder abfallen lassen.
Die Schulen bemühen sich täglich um Prävention, Gesundheitsförderung und Aufklärung. Doch schon auf den ersten Metern des Heimwegs wird all dies torpediert – von der Geschäftstüchtigkeit oder, deutlicher gesagt, der Skrupellosigkeit der Snackautomaten-Betreiber.
Die Schulen haben längst versucht, gegen diese Automaten vorzugehen. Doch bisher ohne Erfolg.
Es bleibt der bittere Eindruck: Eine Lobby haben in Sinsheim offenbar nur die Snackautomaten – nicht die Kinder.
Wir appellieren deshalb eindringlich an Stadt und Betreiber: Diese Automaten gehören entfernt – und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt.









