Fünf Jahre interreligiöser Austausch in Sinsheim
Seit rund fünf Jahren existiert in Sinsheim ein Rat der Religionen. Ziel der beteiligten Religionsgemeinschaften ist es, das gegenseitige Verständnis der in der Stadt vertretenen Glaubensrichtungen zu fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Dabei betonen die Beteiligten, dass es weder um Konkurrenz noch um Bekehrungsversuche geht.
Entstehung durch kommunale Initiative
Der Zusammenschluss erfolgte auf Initiative der städtischen Integrationsbeauftragten. In der Gründungsphase konnte die Sinsheimer Initiative in ein Landesprojekt zur Unterstützung lokaler Räte der Religionen eingebunden werden. Der Rat legt besonderen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und pflegt einen direkten Draht ins Rathaus.
Konzept „Abend der Begegnung“ erfolgreich etabliert
Im vergangenen Jahr entwickelte der Rat das Konzept eines „Abends der Begegnung“. Bei diesem Format treffen sich Mitglieder aller beteiligten Gemeinden, bringen eigene Speisen mit und tauschen sich in ungezwungener Atmosphäre aus. Der Erfolg der ersten Veranstaltung motivierte die Beteiligten, das Treffen in diesem Jahr größer zu gestalten. Die Einladung war öffentlich und der Veranstaltungsort war das Evangelische Martin-Luther-Gemeindehaus. Statt eines Eintritts wurden die Gäste gebeten, etwas zum Büfett beizusteuern.
Großer Andrang im Gemeindehaus
Bereits eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn trafen die ersten Gäste ein. Das Foyer füllte sich rasch, und der Zustrom hielt auch bis zum offiziellen Beginn an. Das Büfett war reich bestückt mit internationalen Spezialitäten. Aufgrund der Vielzahl an mitgebrachten Speisen wurde ein zusätzlicher Tisch für Desserts aufgestellt.
Gespräche zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion
Schon im Eingangsbereich entwickelten sich erste Gesprächsrunden. Die Gäste wurden per Zufallsprinzip auf Stehtische verteilt, was schnell zu lebhaftem Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubensüberzeugung führte.
Musikalischer Beitrag aus Heilbronn
Eine musikalische Darbietung der Band „Thera Allstars“ aus Heilbronn überraschte die Gäste. Die Gruppe besteht aus Rehabilitanden und Ehrenamtlichen des Therapeutikums Heilbronn, einer Übergangseinrichtung für psychisch kranke Menschen. Die Band präsentierte eigene Kompositionen sowie volkstümliche Weisen, was beim Publikum auf positive Resonanz stieß.
Weitere Gesprächsrunden und Austausch auf Augenhöhe
Auch während der zweiten Gesprächsrunde im Saal waren die Tischgruppen bewusst durchmischt. Eine Katholikin kam mit Vertretern der Ahmadiyya-Gemeinde ins Gespräch, Bahai-Mitglieder waren im gesamten Raum verteilt, Methodisten tauschten sich mit sunnitischen Muslimen aus. Zahlreiche bilaterale Gespräche wurden vereinbart.
Fortsetzung des Formats geplant
Für die Organisatoren war nach dem Abend klar, dass das Format auch in Zukunft fortgeführt werden soll. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer bestätigten die Bedeutung dieses interreligiösen Austauschs in Sinsheim.