Mit einem 2:2 (1:1) im Freitagabend-Spiel beim FC-Astoria Walldorf verabschiedete sich die U23 aus dem sportlich erfolgreichen Kalenderjahr 2016. Zwar blieb die Elf von Trainer Marco Wildersinn dadurch zum vierten Mal in Folge ohne Sieg, doch die Leistung beim DFB-Pokal-Achtelfinalisten war durchaus ansprechend – und hätte drei Punkte verdient gehabt.
PERSONAL & TAKTIK
Bei der TSG kehrte Maximilian Waack nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurück und ersetzte Nicolás Sessa, im Angriff kam Nicolas Wähling für Barış Atik, der mit den Profis nach Frankfurt gefahren war, zum Einsatz. Wie gewohnt ließ Wildersinn im 4-3-3-System mit Marco Engelhardt als „Sechser“ spielen, die offensiven Außenbahnen besetzten Philipp Ochs und Wähling. Ochs startete auf links, wechselte später auf rechts – und agierte in der Schlussphase zentral.
Die Hausherren nahmen gegenüber dem 2:0-Heimsieg gegen Wormatia Worms ebenfalls zwei Änderungen vor. Timo Kern musste nach seiner Ampelkarte gegen die Rheinhessen zuschauen, der zweifache Torschütze Marcus Meyer fehlte aufgrund einer Wadenverletzung. Für sie rückten der Ex-Hoffenheimer Steffen Haas sowie Nico Hillenbrand in die Anfangsformation. FCA-Coach Matthias Born schickte sein Team in einem 4-4-2 ins Rennen.
DER SPIELFILM
Tor für Walldorf!
Es geht nicht so gut los … Walldorfs Kapitän Pascal Pellowski legt zurück in die Strafraummitte, wo Christopher Hellmann ungestört draufhalten kann – 1:0.
Die TSG muss sich kurz schütteln, findet aber nach und nach immer besser in die Partie. Die erste nennenswerte Aktion hat Kemal Ademi, der von Philipp Ochs schön freigespielt wird, sich aber abdrängen lässt. Nun drücken die Hoffenheimer allerdings aufs Gaspedal.
Walldorf bleibt aber gefährlich. Andreas Schöns Distanzschuss wird noch abgefälscht und fliegt knapp über die Latte.
TOR FÜR DIE TSG!
Max Waack bringt einen Freistoß von der linken Seite in den Strafraum, Hellmann will vor Stefan Posch klären – und köpft die Kugel ins eigene Netz.
Es folgt die beste Phase der U23. Dennis Geiger spielt einen starken Pass auf Robin Szarka, dessen Schuss FCA-Keeper Jürgen Rennar zur Ecke klärt.
Geiger zieht selbst von der Strafraumgrenze ab, nachdem er sich zuvor schön durchgebissen hat – knapp drüber.
Das hätte die Führung sein müssen: Ademi läuft in einen katastrophalen Rückpass Yakup Polats, tunnelt einen Gegenspieler und läuft alleine auf Rennar zu, scheitert aber per Außenrist am aufmerksamen Walldorfer Schlussmann.
Mit dem Pausenpfiff hat Wähling die große Chance, trifft aber aus kurzer Distanz die Kugel nicht richtig.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat die TSG ein klares Chancenplus und muss eigentlich führen. „Positiv: Wir haben uns jede Menge Chancen herausgespielt. Negativ: Wir haben zu wenig Kapital daraus geschlagen“, so Wildersinn.
Die Hoffenheimer kommen entschlossen aus der Kabine. Marco Engelhardt bereitet stark die Aktion vor, die Philipp Ochs abschließen wird … aber Rennar kann den Schuss des TSG-Angreifers gerade noch um den Pfosten drehen.
Das Spiel ist gut und hätte mehr Zuschauer verdient, es geht hoch und runter. Eben scheitert Marcel Carl an TSG-Keeper Gregor Kobel, im Gegenzug findet Ademi bei einer Hochprozentigen erneut in Rennar seinen Meister.
Tor für Walldorf!
Etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt geht die Astoria in Führung. Schön legt stark für Polat auf, der den Ball aus 18 Metern in den Winkel schlenzt.
Wieder braucht die TSG ein bisschen, ehe sie sich fängt. Hellmann kann erhöhen, aber Kobel hält seine Farben im Spiel.
Die Hoffenheimer stemmen sich mit aller Macht gegen die vierte Niederlage in Folge, die auch wirklich unverdient wäre. Als der ehemalige Hoffenheimer Jugendspieler Jonas Kiermeier den durchgebrochenen Wähling festhält, muss er eigentlich Rot sehen, doch Schiedsrichter Timo Gerach belässt es bei Gelb.
TOR FÜR DIE TSG!
Die Uhr tickt unerbittlich, aber die U23 lässt sich nicht zermürben. Aron Viventi bringt den Ball flach von links vors Tor, Wähling schaltet am schnellsten und schaufelt den Ball in den rechten Winkel. Der späte Gegentreffer erzürnt FCA-Trainer Matthias Born derart, dass er die restliche Spielzeit auf den Rängen verfolgen muss.
„Wir lagen zwei Mal hinten, sind zwei Mal zurückgekommen und haben mit Herz wenigstens noch das 2:2 gemacht“, so Wildersinn. „Wir haben bis zum Schluss auf Sieg gespielt, während Walldorf nach dem 2:1 nur noch verwaltet hat. Das war ein ordentliches Spiel von uns und ich denke, dass Walldorf mit dem Punkt gut leben kann.“
DIE SZENE DES SPIELS
Der „Nicht-Platzverweis“ in der 81. Minute. Natürlich muss Wähling, wenn er nicht gefoult wird, das Tor erst noch machen. Die Chancen dazu stehen jedoch nicht schlecht, und wenn hier der Ausgleich fällt, ist in den ausstehenden zehn Minuten allemal noch der Siegtreffer drin – denn die Walldorfer sind stehend K.o.
DIE ZAHL DES SPIELS
45 – Mit den beiden Toren am Freitagabend hat die U23 ihr Konto auf 45 erhöht. So viele hat keine Mannschaft in der Regionalliga Südwest erzielt.
DAS STENOGRAMM
FC-Astoria Walldorf – TSG 1899 Hoffenheim II 2:2 (1:1)
Walldorf: Rennar – Kiermeier, Nyenty, Kizilyar, Pellowski – Hillenbrand, Hellmann (88. Weber), Haas (68. Straub), Polat – Carl, Schön (80. Geist).
Hoffenheim: Kobel – Szarka (79. Kölmel), Posch, Lorenz, Rossipal – Waack, Engelhardt, Geiger (71. Sessa) – Wähling, Ademi (57. Viventi), Ochs.
Tore: 1:0 Hellmann (7.), 1:1 Hellmann (32., Eigentor), 2:1 Polat (60.), 2:2 Wähling (89.). Zuschauer: 300. Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau). Karten: Gelb für Kiermeier / Geiger, Posch, Engelhardt.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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