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Weltfrauentag am 8. März

7. März 2018 | Das Neueste, Gesellschaft

Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, Raihaneh Karimian Jazi, bezeichnet die Gleichstellung der Geschlechter als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Frau Raihaneh Karimian Jazi

(zg) Am Donnerstag, 8. März, demonstrieren Menschen weltweit für ihre Rechte anlässlich des Internationalen Frauentages und setzen ein Zeichen für die Rechte von Frauen, so auch die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, Raihaneh Karimian Jazi.

Seit etwas mehr als einem Jahr ist sie hauptamtlich im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis tätig. Ihre Stelle wurde im Zuge des im Februar 2016 neu in Kraft getretenen Landesgleichstellungsgesetzes in Baden-Württemberg eingerichtet, nach dem alle Land- und Stadtkreise sowie Gemeinden mit einer Einwohnerzahl ab 50.000 eine Gleichstellungsbeauftragte einstellen müssen. Diese setzt sich in allen Belangen der Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit intern für die Beschäftigten, aber auch extern für Einwohnerinnen und Einwohner der Kommunen ein.  Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises zieht nun ein Zwischenfazit: „Es war ein sehr turbulentes und spannendes Jahr. Ich habe sehr viel Netzwerkarbeit geleistet und dabei unglaublich viele engagierte Personen und Organisationen im Rhein-Neckar-Kreis und überregional kennengelernt, die sich aktiv mit dem Thema der Gleichstellung auseinandersetzen.“ Daraus sind bereits gemeinsame Veranstaltungen mit Kooperationspartnern entstanden.

„Gegenseitiges Vertrauen erarbeiten“

So hat Karimian Jazi schon Vorträge an Schulen zur Gleichstellungsarbeit und über ihre Aufgaben an Schulen bei Asylkreisen oder Frauenagenden im Rhein-Neckar-Kreis gehalten. Die Resonanz war stets sehr positiv, vor allem im Bereich der  Beratungsarbeit, insbesondere in der Beratung von geflüchteten Frauen, die im Landkreis leben. Viele Frauen benötigen Zeit, um sich der Gleichstellungsbeauftragten zu öffnen und ihr Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen. „Dies zeigt, wie wichtig das gegenseitige Vertrauen ist, das zunächst erarbeitet werden muss“, so Karimian Jazi. 

Zu den Aufgaben Karimian Jazis gehört auch die Beantwortung rechtlicher Fragen, auch seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes. Dabei handelt es sich um Fragen zur Elternzeit oder zum Arbeits- und Tarifrecht. Zudem vermittelt sie in vielen Fällen zwischen den Beschäftigten, Fachämtern oder dem Personalrat und vernetzt diese miteinander. Für Karimian Jazi ist die Gleichstellungsarbeit ein fortlaufender Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ oder „Diskriminierung gegen LSBTTIQ-Menschen“ (Abkürzung für Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell, Transgender, Intersexuell und Queer) sind Themen, die schon seit vielen Jahren die Gleichstellungsarbeit bestimmen und die immer wieder sehr viel Feingefühl erfordern.

Das Gleiche gilt für die Themen „Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Pflege von Angehörigen“ oder „Unterstützung von Alleinerziehenden“. Die Einbeziehung der Männer ist für sie bei diesen Fragen von besonderer Wichtigkeit. „Gleichstellung bedeutet in diesem Zusammenhang auch, dass Männer Eltern- oder Familienpflegezeit in Anspruch nehmen können, ohne deswegen diskriminiert zu werden. Damit wird schlussendlich auch Frauen eine bessere Teilnahme an der Arbeitswelt ermöglicht“, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte.

Chancengleichheit betrifft alle Menschen und Menschengruppen, daher müsse dieses Thema auch für alle sichtbar gemacht werden und die Öffentlichkeit für geschlechtergerechtes Handeln noch stärker sensibilisiert werden. „Der internationale Frauentag sollte nicht symbolischen Charakter haben, sondern auch aktiv zu einer Verbesserung der Chancengleichheit beitragen. Es reicht nicht aus, wenn sich nur Gleichstellungsbeauftragte oder bestimmte (Frauen-)Verbände um Gleichstellungsthemen kümmern und dabei die Gesetzesgeber oder die Kommunen und Führungspositionen nicht unterstützend tätig werden.“ Karimian Jazi ist daher der Meinung, dass die Gleichstellung der Geschlechter als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet werden muss.

Geschichtlicher Hintergrund:

„Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“ – das forderte die deutsche Frauenrechtsaktivistin Clara Zetkin bereits 1910. Im Jahre 1911 gingen erstmals Frauen in Deutschland zum Internationalen Frauentag auf die Straße und setzten sich für ihre Rechte ein. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der Frauentag als Feiertag verboten. In der Bundesrepublik gewann dieser dann durch die Frauenbewegung Ende der 1960er Jahre wieder an Bedeutung. Am 8. März 1975 richteten die Vereinten Nationen im Rahmen des Internationalen Jahres der Frau erstmals eine Feier aus. 1977 rief die UN-Generalversammlung in einer Resolution einen Tag im Jahr zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ aus. Inzwischen wird der Weltfrauentag stets am 8. März gefeiert und ist in einigen Ländern sogar gesetzlicher Feiertag.

Quelle: Silke Hartmann

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