Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Zerstörung der Synagoge in Neckarbischofsheim am 9. November 2018 am Platz der ehemaligen Synagoge
Die schon traditionelle Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht fand wieder am Platz der ehemaligen Synagoge in Neckarbischofsheim statt. Die Gedenkfeier wird seit vielen Jahren von Heimatverein und SPD-Ortsverein organisiert. Zur Gedenkfeier hatten sich besonders viele Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter der Stadt und der Kirchen zu besinnlichen Worten und Gebeten zusammengefunden.
Bei der Begrüßung erinnerte Bürgermeisterin Tanja Grether auch an die zahlreichen Übergriffe an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern im ganzen Land. Die Neckarbischofsheimer Synagoge wurde am 9. November komplett zerstört.
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Lars Castellucci erinnerte an die Pogrome in seiner Heimatstadt Wiesloch und an die Schicksale der Menschen in der Pflegeanstalt. Zum Abschluss seiner Rede trug er ein Gedicht von Rose Ausländer vor.
Als Vertreter des Heimatvereins berichtete Walter Zeller über die furchtbaren Verbrechen an jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Neckarbischofsheim und an die völlige Zerstörung der Synagoge. Als unglaublichen Vorgang bezeichnete er in diesem Zusammenhang die Verwendung der Steine der Synagoge für die Errichtung eines JH-Heimes in Neckarbischofsheim. Mit Interviews von noch lebenden Zeitzeugen und dem Sammeln historischer Dokumente setzt Walter Zeller die Forschungsarbeit von Herrn Pfarrer Beisel in den frühen 60er und 70er Jahren fort.
Die Seelsorger Neckarbischofsheims: Pfarrerin Stephanie Ultes von der Evangelischen Kirche, Pfarrer Joachim Maier von der Katholischen Kirche und Manfred Wolff, Evangelist der Neuapostolischen Gemeinde beteten Psalmen für die Opfer des Nationalsozialismus. Danach beteten die Teilnehmer der Gedenkfeier ein gemeinsames Vaterunser.
Zuletzt dankte Franziska Legat allen Gästen für ihr Kommen, der Stadt Neckarbischofsheim dankte sie für ihre Unterstützung, für die Sperrung der Straße während der Veranstaltung und der Familie Dries, die die Gedenkstätte ganzjährig mit schönen Blumen schmückt.